Der Altdeutsche Schäferhund

Der Altdeutsche Schäferhund ist nicht nur eine beeindruckende Erscheinung, sondern auch ein Hund mit Herz, Verstand und unerschütterlicher Loyalität. Diese besondere Rasse überzeugt durch ihren starken Charakter, ihre Intelligenz und ihre Vielseitigkeit – vom Familienhund bis zum Arbeitstier. Doch was macht den Altdeutschen Schäferhund wirklich aus?

Altdeutscher Schäferhund: Geschichte

Das Aussehen
» Körperbau und Statur
» Kopf und Ausdruck
» Fellstruktur und Fellfarbe
» Besondere körperliche Merkmale

Charakter

Erziehung

Aktivität und Beschäftigung

Gesundheit und Lebenserwartung
» Gesundheitliche Risiken
» Tipps zur Förderung der Gesundheit

Pflege
» Fellpflege
» Ohren- und Zahnpflege
» Krallenpflege

Preis

FAQ

Altdeutscher Schäferhund: Geschichte

Der Altdeutsche Schäferhund hat eine interessante und tief verwurzelte Geschichte, die eng mit der Entwicklung des Deutschen Schäferhundes verbunden ist. Ursprünglich wurden Vorfahren des Deutschen Schäferhundes bereits im 7. Jahrhundert in Deutschland eingesetzt, um Schafsherden zu hüten und zu schützen. Diese Hunde mussten nicht nur körperlich robust sein, sondern auch über eine hohe Intelligenz und Anpassungsfähigkeit verfügen, um eigenständig arbeiten zu können.

Im späten 19. Jahrhundert, genauer gesagt um 1900, wurde der Deutsche Schäferhund durch den preußischen Rittmeister Max von Stephanitz als moderne Rasse etabliert. Er war von den intelligenten und arbeitswilligen Hütehunden begeistert und legte den Fokus auf Leistung, Ausdauer und Gehorsam, anstatt auf ein einheitliches Aussehen. Von Stephanitz erwarb 1898 den Hund „Hektor von Linksrhein“, den er in „Horand von Grafrath“ umbenannte. Dieser Hund gilt als der erste offiziell registrierte Deutsche Schäferhund und wurde zum Stammvater der heutigen Rasse.

Die Entwicklung des Altdeutschen Schäferhunds begann in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als einige Züchter unzufrieden mit den Veränderungen in der Zuchtpraxis des Deutschen Schäferhundes wurden. Insbesondere die Fokussierung auf bestimmte ästhetische Merkmale, wie die abfallende Rückenlinie und die übertriebenen Winkelungen der Hinterhand, führte zu gesundheitlichen Problemen bei vielen gezüchteten Hunden. Um die traditionellen Merkmale zu bewahren, begannen Züchter, Hunde mit geraderen Rückenlinien und stabileren Körperbauten zu züchten. Diese Zuchtlinien wurden schließlich als Altdeutsche Schäferhunde bekannt.

Ein entscheidender Punkt in der Geschichte des Altdeutschen Schäferhunds ist die Gründung des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV) im Jahr 1899 durch Max von Stephanitz. Während dieser Verein sich auf die Stockhaarvariante konzentrierte, blieben die langhaarigen Typen in der Zucht unterrepräsentiert. Einige Züchter gründeten daraufhin eigene Vereine, um den langstockhaarigen Typ durch gezielte Zucht zu erhalten. Diese Hunde wurden nicht dem Druck einer Hochzucht ausgesetzt, was ihnen ermöglichte, auf Charakter, Gesundheit und Wesensstärke gezüchtet zu werden.

Das Aussehen

Der Altdeutsche Schäferhund ist eine Hunderasse, die durch ihr markantes und charakteristisches Aussehen besticht. Diese Rasse hat sich aus den traditionellen Schäferhunden entwickelt und weist einige spezifische Merkmale auf, die sie von anderen Varianten, wie dem Deutschen Schäferhund, unterscheiden.

Körperbau und Statur

Der Altdeutsche Schäferhund hat einen kräftigen, gut bemuskelten Körperbau, der ihm ein imposantes Erscheinungsbild verleiht. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 60 bis 65 cm, während Hündinnen etwas kleiner sind und eine Höhe von 55 bis 60 cm erreichen. Das Gewicht variiert je nach Geschlecht und beträgt bei Rüden etwa 30 bis 40 kg und bei Hündinnen zwischen 22 und 32 kg. Die Körperproportionen sind harmonisch, wobei die Länge des Körpers etwas größer ist als die Höhe, was dem Hund ein stabiles und ausgewogenes Aussehen verleiht.

Kopf und Ausdruck

Der Kopf des Altdeutschen Schäferhundes ist kräftig und wohlproportioniert, mit einem leicht gewölbten Schädel. Die Schnauze ist robust und verjüngt sich leicht zur Nase hin, die in der Regel schwarz ist. Die Augen sind mandelförmig, mittelgroß und dunkel, was dem Hund einen wachsamen und intelligenten Ausdruck verleiht. Die Ohren sind mittelgroß, aufrecht stehend und laufen spitz zu, was dem Hund ein aufmerksames und lebhaftes Aussehen verleiht.

Fellstruktur und Fellfarbe

Der Altdeutsche Schäferhund zeichnet sich durch ein besonders auffälliges Merkmal aus, nämlich sein langes und dichtes Fell. Dieses Fell besteht aus einer weichen und dichten Unterwolle sowie einem darüberliegenden langen Deckhaar. Diese Fellstruktur schützt den Hund

vor Kälte und Nässe und verleiht ihm gleichzeitig sein charakteristisches Erscheinungsbild. Besonders hervorzuheben ist die markante Mähne, die sich rund um den Hals ausbildet. Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die Fellbüschel an den Ohren sowie an den Läufen, die oft als sogenannte „Fahnen“ bezeichnet werden. Die häufigsten Farben sind:

• Schwarz mit Abzeichen:
  Schwarz mit verschiedenen Abzeichen in Rotbraun, Braun oder Gelb.

• Wolfsgrau:
  Eine Mischung aus Grautönen mit schwarzen Abzeichen.

• Rein Schwarz:
  Einige Altdeutsche Schäferhunde haben ein komplett schwarzes Fell ohne Abzeichen.

Besondere körperliche Merkmale

Neben der charakteristischen Fellstruktur hebt sich der Altdeutsche Schäferhund durch einige besondere körperliche Merkmale hervor. Der kräftige Hals ist leicht gewölbt und muskulös, während die Brust tief und breit ist. Der Rücken ist gerade und fest mit einer leicht abfallenden Kruppe, die zu einem buschigen, langhaarigen Schwanz führt. Die Gliedmaßen sind kräftig und gut bemuskelt; die Vorderläufe stehen gerade und parallel, während die Hinterläufe stark gewinkelt sind. Dies verleiht dem Hund eine große Beweglichkeit und Ausdauer.

Altdeutscher Schäferhund: Charakter

Der Altdeutsche Schäferhund ist bekannt für seinen treuen und zuverlässigen Charakter, der ihn zu einem ausgezeichneten Begleiter und Beschützer macht. Diese Hunderasse vereint eine Vielzahl von Eigenschaften, die sie sowohl als Familienhund als auch als Arbeitshund prädestinieren.

Loyalität und Schutzinstinkt

Die Loyalität des Altdeutschen Schäferhunds gegenüber seiner Familie ist bemerkenswert. Diese Hunde bilden starke Bindungen zu ihren Besitzern und sind bereit, ihre Lieben zu beschützen. Ihr ausgeprägter Schutzinstinkt macht sie zu hervorragenden Wachhunden, die bei Gefahr furchtlos handeln. Trotz ihrer Wachsamkeit sind sie in der Regel nicht aggressiv; ihre Reizschwelle ist oft höher als die des Deutschen Schäferhundes, was sie zu sanften Riesen im Familienkreis macht.

Freundlichkeit und Verspieltheit

Der Altdeutsche Schäferhund zeigt sich in der Familie als freundlich und gutmütig. Besonders im Umgang mit Kindern sind sie geduldig und einfühlsam, was sie zu idealen Spielgefährten für ältere Kinder macht. Ihre Verspieltheit bleibt auch im Erwachsenenalter erhalten, was die Interaktion mit der Familie bereichert.

Erziehung

Der Altdeutsche Schäferhund ist eine vielseitige und intelligente Hunderasse, die sich durch ihren ausgeglichenen Charakter und ihre Lernbereitschaft auszeichnet. Um das volle Potenzial dieser Rasse auszuschöpfen, ist eine fundierte und konsequente Erziehung unerlässlich.

Die Sozialisation spielt ist sehr wichtig in der Entwicklung eines Altdeutschen Schäferhunds. Gut sozialisiert sind sie tolerant gegenüber Fremden und anderen Tieren, was ihr Verhalten in verschiedenen Situationen stabilisiert. Eine frühzeitige Sozialisierung hilft dabei, das Vertrauen und die Sicherheit des Hundes in neuen Umgebungen zu fördern.

Aus diesem Grund ist die Hundeschule ein wichtiger Ort für den Altdeutschen Schäferhund, um nicht nur Gleichgesinnte und Artgenossen zu treffen, sondern auch gemeinsam Kommandos und Gehorsam zu erarbeiten. Gerade der ausgeprägte Beschützerinstinkt und das wachsame Wesen dieses Hundes können bei fehlender Auslastung zu Problemen führen.

Altdeutscher Schäferhund: Beschäftigung und Auslastung

Diese Rasse benötigt viel Bewegung und geistige Stimulation. Altdeutsche Schäferhunde sind Energiebündel, die regelmäßige körperliche Aktivitäten wie lange Spaziergänge oder Hundesport benötigen, um ausgeglichen zu bleiben. Sie sind vielseitig einsetzbar und lieben es, Aufgaben zu erfüllen, sei es im Hundesport oder im Alltag. Ein Mangel an Beschäftigung kann zu Verhaltensproblemen führen, weshalb eine aktive Lebensweise für diese Hunde unerlässlich ist.

Aufgrund seiner Größe und seiner spezifischen Anforderungen ist es ideal, den Altdeutschen Schäferhund in einem Haus mit Garten zu halten. Besonders wichtig ist es, unnötiges Treppensteigen zu vermeiden, da dies langfristig seine Gelenke belasten kann.

Gesundheit und Lebenserwartung

Der Altdeutsche Schäferhund ist bekannt für seine Robustheit und Vielseitigkeit, jedoch ist auch diese Rasse nicht frei von gesundheitlichen Herausforderungen. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Altdeutschen Schäferhundes liegt zwischen 10 und 13 Jahren, was ihn im Vergleich zu anderen großen Hunderassen relativ langlebig macht.

Gesundheitliche Risiken

Wie viele große Hunderassen neigt der Altdeutsche Schäferhund zu bestimmten gesundheitlichen Problemen. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen:

• Hüftdysplasie (HD)
  Diese Fehlbildung des Hüftgelenks kann schmerzhafte Arthritis verursachen und ist bei vielen Hunden dieser Rasse verbreitet. Durch verantwortungsvolle Zuchtpraktiken konnte das Risiko in den letzten Jahren jedoch reduziert werden.

• Ellbogendysplasie (ED):
  Ähnlich wie bei der Hüfte kann es auch hier zu Fehlbildungen kommen, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zur Folge haben.

• Schilddrüsenunterfunktion:
  Eine hormonelle Störung, die verschiedene gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann.

Tipps zur Förderung der Gesundheit

Um die Lebensqualität und Lebenserwartung deines Altdeutschen Schäferhundes zu erhöhen, solltest du folgende Punkte beachten:

Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit deines Altdeutschen Schäferhunds. Achte darauf, hochwertiges Hundefutter zu wählen, das reich an Fleisch ist und keine schädlichen Zusatzstoffe enthält. Eine gesunde Ernährung unterstützt nicht nur das Fellwachstum, sondern auch die allgemeine Vitalität deines Hundes.

Bewegung: Regelmäßige Bewegung ist entscheidend. Lange Spaziergänge sind wichtig, aber achte darauf, Überanstrengung zu vermeiden, besonders bei älteren Hunden oder solchen mit Gelenkproblemen.

Tierarztbesuche: Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt helfen dabei, gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Altdeutscher Schäferhund: Pflege

Der Altdeutsche Schäferhund ist bekannt für sein beeindruckendes Erscheinungsbild und seine Vielseitigkeit. Doch um dieser tollen Hunderasse ein gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen, ist eine angemessene Pflege unerlässlich.

Fellpflege

Das lange, dichte Fell des Altdeutschen Schäferhunds benötigt regelmäßige Aufmerksamkeit. Es ist wichtig, das Fell ein bis zweimal pro Woche zu bürsten, um lose Haare und Schmutz zu entfernen. Während des Fellwechsels, der typischerweise im Frühling und Herbst stattfindet, kann häufigeres Bürsten notwendig sein, um die Unterwolle zu entfernen und Verfilzungen vorzubeugen.

Beim Bürsten solltest du darauf achten, dass du die Unterwolle nicht herausreißt. Verwende eine geeignete Bürste oder einen Kamm mit weichen Zinken. Ein übermäßiges Baden sollte vermieden werden, da es die natürliche Fettschicht des Fells schädigen kann. Bade deinen Altdeutschen Schäferhund nur, wenn es unbedingt nötig ist, und verwende dabei spezielles Hundeshampoo.

Ohren- und Zahnpflege

Die Ohren deines Altdeutschen Schäferhunds sollten regelmäßig auf Schmutz und Infektionen kontrolliert werden. Reinige sie vorsichtig mit einem feuchten Tuch oder einem speziellen Ohrreiniger für Hunde. Auch die Zähne benötigen Aufmerksamkeit: Regelmäßiges Zähneputzen hilft, Zahnsteinbildung vorzubeugen und das Zahnfleisch gesund zu halten.

Krallenpflege

Die Krallen des Altdeutschen Schäferhunds kürzen sich in der Regel durch das Laufen auf harten Oberflächen. Achte jedoch darauf, dass sie nicht zu lang werden. Wenn du bemerkst, dass die Krallen deines Hundes zu lang sind, solltest du diese beim nächsten Tierarztbesuch kürzen lassen oder selbst vorsichtig mit einer Krallenschere arbeiten.

Altdeutschen Schäferhund: Preis

Der Preis für einen Altdeutschen Schäferhund variiert je nach Züchter, Abstammung und anderen Faktoren. Du kannst mit einem Kaufpreis von mindestens 1.500 Euro rechnen. Dies ist der Einstiegspreis für Welpen von seriösen Züchtern, die Papiere und eine gute Zuchtlinie bieten.

Faktoren, die den Preis beeinflussen

• Züchter: 
  Die Wahl des Züchters hat einen großen Einfluss auf den Preis. Seriöse Züchter investieren viel in die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Tiere, was sich im Preis widerspiegelt.

• Abstammung:
  Hunde aus leistungsstarken Linien oder mit besonderen Eigenschaften können deutlich teurer sein.

• Alter und Geschlecht:
  Welpen sind in der Regel teurer als erwachsene Hunde. Auch das Geschlecht kann den Preis beeinflussen; Rüden sind manchmal teurer als Hündinnen.

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