… aus Liebe zu unserem Hund.

Hund erbricht

Was sind die Ursachen und wie kannst du ihm helfen?

Hund erbricht

Wenn dein Hund erbricht, bedeutet das, dass sein Körper einen wichtigen Schutzmechanismus aktiviert hat. Dieser Mechanismus hilft ihm, schnell und effizient schädliche oder giftige Substanzen, die er aufgenommen hat, wieder loszuwerden. Erbrechen ist kein willentlicher Vorgang, sondern ein Reflex, der automatisch abläuft, sobald der Körper bestimmte Reize wahrnimmt – sei es durch verdorbene Nahrung, Fremdkörper oder andere unerwünschte Stoffe.

» Die Phasen des Erbrechens

» Auslöser für das Erbrechen

» Die Diagnose

» Ursachen für chronisches Erbrechen

» Ursachen für akutes Erbrechen

» Die Behandlung

» Mögliche Risiken

» Wann ist es gefährlich?

Die Phasen des Erbrechens

Phase 1: Die Übelkeit

Bei Hunden ist es oft nicht einfach, Anzeichen von Übelkeit oder Unwohlsein zu erkennen, da sie nicht mit uns sprechen können. Stattdessen äußern sie ihr Unwohlsein durch subtile Verhaltensweisen. Wenn dein Hund beispielsweise häufig schmatzt, leer schluckt, gähnt, unruhig wirkt oder vermehrt Speichel produziert, könnte dies darauf hindeuten, dass ihm übel ist. Diese Reaktionen deuten darauf hin, dass der Hund versucht, seine Magensäure zu neutralisieren, was mit einer erhöhten Speichelproduktion einhergeht.

Ein weiteres, oft beobachtetes Verhalten bei Hunden mit Übelkeit ist das Fressen von Gras. Obwohl gesunde Hunde gelegentlich Gras fressen, fällt es besonders auf, wenn es häufiger oder intensiver auftritt. Viele Hunde neigen dazu, morgens auf nüchternen Magen Gras zu fressen und erbrechen es kurz darauf zusammen mit einer schleimigen Substanz. Durch das Grasfressen auf leerem Magen regen sie den Brechreiz aus was ihnen Erleichterung verschafft.

Phase 2: Das Würgen

In dieser Phase wirst du deutlich erkennen, dass dein Hund kurz davor ist, zu erbrechen. Typischerweise zieht sich die Bauchmuskulatur sehr kräftig zusammen, während das Zwerchfell ebenfalls eine starke Bewegung ausführt. Der Kehlkopf bleibt in diesem Moment geschlossen, was verhindert, dass Luft aus den Atemwegen entweicht. Gleichzeitig bleibt auch das Maul deines Hundes fest verschlossen. Diese Kombination führt zu einem deutlichen Unterdruck im Brustbereich. Dieser Druck sorgt dafür, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre gepresst wird und schließlich nach oben steigt. Bevor sich dein Hund erbricht, kannst du häufig beobachten, wie sich diese Vorgänge abspielen, oft begleitet von Würgegeräuschen und einer Anspannung des gesamten Körpers.

Phase 3: Dein Hund erbricht sich

Wenn dein Hund sich erbricht, läuft der Prozess folgendermaßen ab: Zunächst öffnet er das Maul weit, um den Mageninhalt auszuscheiden. Dabei werden die Muskeln im Bauch angespannt, um den Druck im Magen zu erhöhen und das Erbrochene nach draußen zu befördern. Um zu verhindern, dass das Erbrochene in die Atemwege gelangt, bleibt der Kehlkopf während des gesamten Vorgangs fest geschlossen. So wird sichergestellt, dass dein Hund das Erbrochene nicht versehentlich einatmet und keine Gefahr für die Atemwege besteht.

Was sind die Auslöser, wenn sich dein Hund erbricht?

Wenn dein Hund sich übergibt, steckt dahinter ein ausgeklügeltes System im Körper deines Vierbeiners. Im Gehirn gibt es einen speziellen Bereich, der als „Brechzentrum“ bezeichnet wird. Dieses Zentrum reagiert auf unterschiedliche Reize und sorgt dafür, dass der Brechreflex in Gang gesetzt wird. Verschiedene Faktoren können das Erbrechen bei deinem Hund auslösen. Folgende Auslöser zählen zu den wichtigsten:

Die inneren Organe sind gereizt

Was sind die Auslöser

So gut wie jedes Organ im Körper deines Hundes, aber insbesondere die in der Bauchregion, haben Rezeptoren, die das Erbrechen auslösen können. Krankheiten im Magen-Darm-Bereich sowie in Organen wie Milz, Leber, Nieren oder Prostata können bei Hunden Übelkeit und Erbrechen verursachen. Häufig treten diese Symptome bei Entzündungen, Schwellungen oder mechanischen Reizen wie Fremdkörpern auf. Auch bösartige Veränderungen können eine Ursache sein, wenn sich dein Hund erbricht.

Das Gleichgewichtszentrum ist gestört

Das Gleichgewicht deines Hundes wird vor allem durch das Kleinhirn und das Innenohr gesteuert. Eine häufige Ursache für Übelkeit und Erbrechen, besonders bei Welpen, ist die Reisekrankheit, die etwa bei Autofahrten auftritt und bei der das Gleichgewicht gestört ist. Infektionen oder sogar Tumore im Mittel- oder Innenohr können das Erbrechen fördern, indem sie das Brechzentrum aktivieren. Auch wenn das Erbrechen reflexartig geschieht, hat das Großhirn, welches für bewusste Handlungen verantwortlich ist, ebenfalls einen Einfluss darauf. Manchmal reichen visuelle oder emotionale Reize aus, um Erbrechen auszulösen. Es gibt zudem Vermutungen, dass manche Hunde epileptische Anfälle haben, die sich nur durch Erbrechen äußern. Wenn dein Hund sich erbricht, können also verschiedene Ursachen infrage kommen, die nicht immer leicht zu erkennen sind.

Stoffwechselstörungen oder Gift(e)

Neben Erkrankungen der inneren Organe, spielen auch verschiedene Giftstoffe eine Rolle, warum sich dein Hund erbricht. Dazu zählen zum Beispiel Schneckenkorn oder bestimmte Medikamente wie Schmerzmittel. Stoffwechselstörungen, etwa durch Niereninsuffizienz oder eine Unterfunktion der Nebennieren, können ebenfalls Auslöser sein. Diese Substanzen beeinflussen einen Bereich im Gehirn deines Hundes, der dann das Erbrechen auslöst.

Der Rachen ist gereizt

Hunderachen gereizt

Wenn dein Hund erbricht, könnte dies auf Schwellungen oder Entzündungen im Halsbereich hinweisen. Es ist auch möglich, dass sich ein Fremdkörper im Rachen festgesetzt hat und das Erbrechen ausgelöst. Beide Ursachen sollten nicht unbeachtet bleiben.

Die Diagnose

Bevor wir zu den Behandlungsmöglichkeiten kommen, ist es wichtig, die möglichen Untersuchungen bei einem Hund zu kennen. Es gibt eine Vielzahl an diagnostischen Tests, die in Frage kommen, daher ist es entscheidend, die Auswahl sorgfältig zu treffen. Je ernster der Zustand deines Hundes ist, desto gründlicher sollten die Untersuchungen ausfallen. Dabei spielt die Einschätzung seines allgemeinen Gesundheitszustands eine entscheidende Rolle.

Untersuchung des Kotes

Eine Kotuntersuchung ist eine der unkompliziertesten Methoden, um herauszufinden, was die Ursache für das Erbrechen deines Hundes sein könnte. Zwar ist nicht immer ein Parasitenbefall der Auslöser für das Erbrechen, aber er kann den Körper deines Hundes zusätzlich schwächen. Es gibt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Viren allein oft keine große Bedrohung für Hunde darstellen. Erst in Kombination mit Darmbakterien oder Parasiten können sie jedoch den Organismus deines Vierbeiners erheblich beeinträchtigen und Symptome wie Erbrechen verstärken.

Die Blutuntersuchung

Wenn dein Hund erbricht, ist es sinnvoll eine Blutuntersuchung durchzuführen, insbesondere wenn sein Allgemeinzustand nicht gut ist oder zusätzliche Symptome wie Fieber oder Husten auftreten. Auch wenn Blut im Erbrochenen oder Durchfall vorhanden ist, sollte man nicht zögern. Bei der Blutuntersuchung werden die roten und weißen Blutkörperchen deines Hundes analysiert. Eine stark erhöhte oder sehr niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen kann auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen.

Eine Stoffwechseluntersuchung hilft, um festzustellen, ob Krankheiten wie Nierenprobleme, Leberentzündungen oder Diabetes vorliegen. Sowohl genetisch bedingte als auch im Laufe des Lebens erworbene Lebererkrankungen können zu anhaltenden Verdauungsproblemen führen. Vor allem bei angeborenen Erkrankungen ist es wichtig, an eine Fehlbildung der Blutgefäße zu denken, wie zum Beispiel einen sogenannten Lebershunt. Diese Anomalie führt dazu, dass Blut aus dem Darm die Leber „umgeht“ und direkt in den Blutkreislauf fließt, wodurch Giftstoffe ungefiltert in den Körper gelangen.

Eine eher seltene Ursache für Erbrechen bei Hunden könnte eine Nebennierenschwäche sein. Die Nebennieren produzieren Hormone wie Kortison und Aldosteron, die für viele lebenswichtige Prozesse verantwortlich sind. Bei einer Unterfunktion dieser Drüsen treten häufig Verdauungsstörungen auf, die sowohl chronisch als auch akut sein können.

Röntgenuntersuchung

Röntgenuntersuchung Hund

Wenn dein Hund unerwartet erbricht und der Grund nicht direkt ersichtlich ist, wird oft eine Röntgenuntersuchung gemacht. Dadurch kann der Tierarzt prüfen, ob ein Darmverschluss vorliegt. Auf dem Bild lassen sich dabei die Position und Größe der Organe, mögliche Ansammlungen von Gas oder Flüssigkeit im Darm oder auch freie Flüssigkeit im Bauchraum erkennen.

Ultraschalluntersuchung

Wenn dein Hund erbricht, kann eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums hilfreich sein, um die Ursache herauszufinden. Sie bietet eine detaillierte Sicht auf die inneren Organe und ergänzt Röntgenaufnahmen. Auf diese Weise lassen sich Veränderungen wie Tumore oder Entzündungen, wie beispielsweise eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, gut erkennen.

Magenspiegelung

Eine weitere Untersuchung, die sehr hilfreich sein, um die Ursache zu finden, ist die Magenspiegelung. Dabei wird eine kleine Kamera (Endoskop), durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt. So lassen sich die inneren Wände von Speiseröhre und Magen untersuchen. Auf diese Weise können Entzündungen, Tumore, Geschwüre oder verschluckte Fremdkörper erkannt werden.

Wichtig dabei: Der Eingriff erfolgt unter Narkose, damit dein Hund ruhig bleibt und die Untersuchung sicher durchgeführt werden kann.

Ursachen für chronisches Erbrechen

Wenn dein Hund regelmäßig erbricht, solltest du das unbedingt untersuchen lassen. Oft steckt mehr dahinter als nur eine harmlose Magenverstimmung, denn das ständige Erbrechen kann auf ernste gesundheitliche Probleme hindeuten.

» Chronische Magendarmentzündung
» Störungen bei der Magenentleerung
» Krebserkrankungen

Chronische Magendarmentzündung

Die chronische Magen-Darm-Entzündung ist mitunter die häufigste Ursache für chronische Magen-Darm-Probleme bei Hunden. Dabei spielt das Immunsystem des Darms eine zentrale Rolle. Unter normalen Umständen unterscheidet es zuverlässig zwischen harmlosen Futterbestandteilen und gefährlichen Erregern wie Viren oder Bakterien. Gerät dieses Gleichgewicht jedoch aus der Bahn, können unkontrollierte Entzündungen auftreten, die langfristig zu Beschwerden führen. Die genauen Ursachen für diese Erkrankung sind oft unklar, aber genetische Faktoren könnten eine Rolle spielen. Zudem wird vermutet, dass bestimmte Bakterien, wie zum Beispiel Helicobacter, Einfluss haben. Während diese Bakterien beim Menschen häufig für Magenentzündungen, Geschwüre und sogar Magenkrebs verantwortlich gemacht werden, ist ihre Bedeutung beim Hund noch nicht vollständig erforscht. Oftmals werden sie zufällig bei Magenschleimhautproben entdeckt, ohne dass eine eindeutige Verbindung zu den Symptomen nachgewiesen werden kann.

Störungen bei der Magenentleerung

Wenn dein Hund mehr als 8 bis 10 Std. nach dem Fressen erbricht und dabei unverdaute Nahrungsreste zum Vorschein kommen, könnte dies auf eine verzögerte Magenentleerung hindeuten. In diesem Zeitraum sollte der Magen normalerweise leer sein. Solche Störungen können durch Hindernisse wie Fremdkörper oder Wucherungen an der Magenschleimhaut entstehen. Auch eine Schwäche oder Lähmung der Magenmuskulatur könnte eine mögliche Ursache sein.

Krebserkrankungen

Leider gehört Krebs bei Hunden zu den häufigeren Todesursachen. Tumore können sich in verschiedenen Organen des Bauchraums entwickeln und dadurch zu Erbrechen führen. Im Magen-Darm-Trakt treten Tumore nicht immer als tastbare Knoten auf. Stattdessen können sich die Schleimhäute verändern, was oft schwer von einer chronischen Entzündung zu unterscheiden ist. Wenn dein Hund sich ständig erbricht, könnte das leider auch ein Anzeichen für eine solche Erkrankung sein.

Ursachen für akutes Erbrechen

» Futtermittelintoleranz
» Fremdkörper
» Medikamente und Gifte
» Infektionskrankheiten
» Bauchspeicheldrüse
» Dickdarm
» Magendarmentzündung

Wenn dein Hund plötzlich und unerwartet erbricht, wird dies als akutes Erbrechen bezeichnet. Die Ursachen können harmlos sein und von selbst wieder verschwinden, aber auch ernsthafte und lebensbedrohliche Gründe sind möglich. Daher solltest du die Situation immer aufmerksam beobachten und dabei das Alter sowie den allgemeinen Zustand deines Hundes berücksichtigen. Oft ist keine weitere Abklärung nötig, aber wenn zusätzlich Fieber, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit oder Durchfall auftreten oder du Blut im Erbrochenen bemerkst, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Futtermittelintoleranz

Wenn dein Hund erbricht, kann das oft an verdorbenem Futter oder einem zu schnellen Futterwechsel liegen. Besonders junge Hunde haben die Angewohnheit, alles Mögliche zu fressen, was ihnen in die Quere kommt – selbst Dinge, die für uns Menschen abstoßend sind, wie schimmlige Lebensmittel oder Katzenkot, scheinen für sie besondere Leckerbissen zu sein. In diesen Fällen stellt das Erbrechen den natürlichen Schutzmechanismus des Körpers dar, um die unerwünschten Stoffe wieder loszuwerden, ohne den allgemeinen Gesundheitszustand deines Hundes ernsthaft zu beeinträchtigen.

Fremdkörper

Wenn dein Hund erbricht, kann das auf verschiedene Ursachen hindeuten, eine davon ist das Verschlucken von Fremdkörpern. Häufig handelt es sich um Gegenstände wie Plastik, Stoffreste, Holz oder sogar kleine Steine. Solche Fremdkörper können den Magen-Darm-Trakt blockieren, was zu ernsthaften Problemen wie einem Darmverschluss führen kann. Obwohl moderne Untersuchungsmethoden wie Ultraschall und Röntgen normalerweise helfen, sind bestimmte Materialien wie Holz und Plastik im Röntgenbild nicht sichtbar. In solchen Fällen kann eine erneute Röntgenuntersuchung mit Kontrastmitteln nötig sein, um den Fremdkörper sichtbar zu machen. Wenn all diese Methoden keinen Erfolg bringen, bleibt manchmal nur noch ein chirurgischer Eingriff, um die Bauchhöhle zu öffnen und den Fremdkörper zu entfernen.

Medikamente und Gifte

Medikamente und Gifte

Es gibt viele Substanzen, die bei Hunden plötzliches Erbrechen verursachen können, darunter sowohl Medikamente als auch Gifte. Oft lässt sich der Zusammenhang zwischen der Substanz und dem Erbrechen anhand der Vorgeschichte feststellen. Besonders häufige Auslöser sind Schmerzmittel, Frostschutzmittel oder auch Schneckenkorn. Acht darauf dass, deinem Hund keine für Menschen bestimmten Medikamente zu geben, vor allem keine Schmerzmittel. Viele dieser Medikamente, sind für Hunde ungeeignet. Bereits eine einmalige Einnahme eines solchen Mittels kann beim Hund zu erheblichen Schäden der Magenschleimhaut führen.

Infektionskrankheiten

Viruserkrankungen zählen zu den bedeutendsten Infektionen, die deinen Hund betreffen können. Es gibt harmlose, aber auch extrem gefährliche Viren. Besonders gefährlich sind das Parvovirus und das Staupevirus. Ungeimpfte Hunde sind bei einer Ansteckung diesen Erregern nahezu schutzlos ausgeliefert, was oft zu blutigem Erbrechen und Durchfall führt – der Gesundheitszustand des Hundes verschlechtert sich rasant. Selbst bei intensiver medizinischer Versorgung ist es nicht immer möglich, das Leben des Hundes zu retten, wenn der Verlauf der Krankheit schwerwiegend ist.

Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) beim Hund kann sich durch verschiedenste Symptome zeigen – von eher harmlosen bis hin zu ernsthaften und lebensbedrohlichen Beschwerden. Die genauen Ursachen dieser Erkrankung sind noch nicht vollständig erforscht. Ein wichtiger Faktor ist jedoch die Aktivierung von Verdauungsenzymen, die zur Selbstverdauung der Bauchspeicheldrüse führen kann. Zu den häufigsten Symptomen zählen plötzlicher Appetitverlust, das Erbrechen von Nahrung oder Galle, Durchfall sowie Schmerzen im Bauchbereich. Je nach Schwere der Entzündung kann eine intensive Behandlung notwendig sein. Zudem kann es vorkommen, dass die Erkrankung mehrfach wiederkehrt und immer wieder zu Problemen führt.

Entzündung des Dickdarms

Es mag überraschend klingen, aber eine Entzündung des Dickdarms kann bei Hunden auch den Magen betreffen. Viele Hunde zeigen neben Durchfall oft auch Erbrechen. Dies könnte daran liegen, dass sowohl der Dickdarm als auch der Magen vom gleichen Nerv gesteuert werden und sich im Bauchraum nah beieinander befinden. Typische Anzeichen der Erkrankung sind starker Durchfall, der manchmal Schleim oder helles Blut enthält, häufiger Stuhlgang und verminderter Appetit. Trotz der intensiven Beschwerden bleibt die Krankheit meist harmlos, da keine Dehydratation auftritt.

Blutige Magendarmentzündung

Die Ursache dieser Erkrankung sind bislang noch nicht klar. Besonders bei kleinen Hunderassen wie Chihuahua oder Yorkshire Terrier tritt diese Erkrankung häufig auf. Die Symptome entwickeln sich rasant, und dein Hund kann schnell dehydrieren. Es ist wichtig, die Anzeichen richtig zu deuten, da diese Erkrankung leicht mit einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung verwechselt werden kann.

Die Behandlung

Wenn dein Hund erbricht, kannst du oft mit einfachen Mitteln helfen, ohne dass ein Eingriff notwendig ist. Beobachte jedoch aufmerksam, ob er zusätzlich antriebslos ist, keinen Hunger hat oder Durchfall bekommt. Falls du Blutspuren im Erbrochenen entdeckst, solltest du unbedingt den Tierarzt aufsuchen, um schwerwiegende Ursachen ausschließen zu lassen.

Drei Schritte zur Behandlung

Schritt 1:

Wenn dein Hund erbricht, solltest du zunächst das Füttern für etwa 12 bis 24 Stunden einstellen. Auch wenn dein Hund hungrig ist, könnte das Fressen den Brechreiz verschlimmern. Diese Futterpause gibt dem Magen-Darm-Trakt deines Hundes die Chance, sich zu erholen. Wichtig ist, dass deinem Hund immer Wasser zur Verfügung steht, auch wenn das Trinken den Brechreiz auslösen kann.

Schritt 2:

Wenn das Fasten allein nicht hilft, kann der Einsatz von Medikamenten notwendig werden. Dein Tierarzt hat eine Vielzahl von Mitteln zur Hand, um das Erbrechen zu stoppen. Achtung: Medikamente für Menschen sind nicht automatisch für Hunde geeignet und sollten niemals ohne Rücksprache verabreicht werden.

Schritt 3:

Sobald sich der Zustand deines Hundes verbessert und der Brechreiz nachlässt, kannst du mit einer leichten Diät beginnen. Statt auf das gewohnte Futter zurückzugreifen, ist es besser, vorübergehend zu kochen. Geeignet sind leicht verdauliche Speisen wie Reis, gekochte Nudeln oder pürierte Kartoffeln, die du mit Hüttenkäse und magerem Geflügel kombinieren kannst. Vermeide fettige Nahrungsmittel und achte darauf, deinem Hund nur kleine Portionen zu geben, um den Magen nicht zu belasten. In diesem Beitrag findest du viele Schonkost-Rezepte für deinen Hund. Wenn die selbst zubereitete Kost gut vertragen wird, kannst du allmählich zur normalen Fütterung zurückkehren. Hält das Erbrechen jedoch an, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Mögliche Risiken des Erbrechens

Verlust von Flüssigkeit (Dehydratation)

Dehydratation Hund

Wenn dein Hund erbricht, kann es schnell zu einem Flüssigkeitsmangel kommen, der zur Austrocknung führt (Dehydratation). Vor allem, wenn das Erbrechen länger anhält oder große Mengen des Mageninhalts verloren gehen, verliert dein Hund mehr Flüssigkeit, als er aufnehmen kann. Da er oft nicht in der Lage ist, ausreichend zu trinken, verschärft sich die Dehydratation. Die Nieren können diesen Verlust nur für eine begrenzte Zeit ausgleichen. Sollten zusätzlich weitere Faktoren wie Durchfall oder eine eingeschränkte Nierenfunktion hinzukommen, kann sich der Flüssigkeitsverlust beschleunigen und lebensgefährlich werden.

Ein weiteres Problem ist der Verlust von Magensäure, die normalerweise einen sehr niedrigen pH-Wert hat. Wenn über einen längeren Zeitraum zu viel dieser sauren Flüssigkeit verloren geht, gerät der pH-Wert des gesamten Körpers aus dem Gleichgewicht. Außerdem verliert der Körper wichtige Elektrolyte wie Kalium und Chlorid, die für die Funktion von Nerven und Muskeln entscheidend sind. Dies kann zu ernsthaften Störungen in der Zellfunktion führen.

Einatmen des Erbrochenen

Wenn dein Hund erbricht, besteht in seltenen Fällen die gefährliche Möglichkeit, dass er Teile des Erbrochenen einatmet. Dabei kann entweder Flüssigkeit oder Nahrung versehentlich in die Luftröhre oder die Lunge gelangen, was ernsthafte Folgen haben kann. Normalerweise sorgt der Kehlkopf dafür, dass solche Fremdkörper nicht in die Atemwege geraten. Wenn dies jedoch passiert, können Anzeichen wie Husten, Teilnahmslosigkeit, Atemnot oder Fieber auftreten. Dieser Zustand stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Leben deines Hundes dar und erfordert sofortige tierärztliche Hilfe.

Wann ist das Erbrechen gefährlich?

Wenn dein Hund erbricht, ist das oft ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers, um schädliche Stoffe loszuwerden. Die Ursachen dafür können jedoch vielfältig sein und sollten nicht unterschätzt werden. Wenn das Erbrechen nur kurz andauert und dein Hund ansonsten gesund wirkt, kannst du selbst die oben beschriebenen Maßnahmen ergreifen. Hält das Erbrechen jedoch länger als 24 Stunden an oder treten zusätzliche Symptome wie Blut im Erbrochenen, Durchfall, Fieber, Schwäche oder Atemprobleme auf, oder verschlechtert sich der allgemeine Zustand deines Hundes, solltest du sofort einen Tierarzt konsultieren. Anhaltendes oder schweres Erbrechen kann ernste gesundheitliche Folgen haben.

Quelle: Dr. Dirk Steffen

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