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Hundegeschirr-Arten: Ein umfassender Überblick für deinen Hund

Hundegeschirr Arten

Wenn du auf der Suche nach dem perfekten Hundegeschirr für deinen vierbeinigen Freund bist, stehst du vor einer wahren Vielfalt an Möglichkeiten. Die richtige Wahl kann den entscheidenden Unterschied für das Wohlbefinden deines Hundes und eure gemeinsamen Spaziergänge machen. In diesem Beitrag stelle ich dir die verschiedenen Hundegeschirr-Arten vor, erkläre ihre Vor- und Nachteile und gebe dir Tipps zur Auswahl des passenden Modells.

» Warum ein Hundegeschirr?

» Übersicht der Hundegeschirr-Arten

» H-Geschirr (Führgeschirr)

» Y-Geschirr

» Norwegergeschirr

» Sattelgeschirr

» Step-In Geschirr

» Sicherheitsgeschirr (Panikgeschirr)

» Welpengeschirr

» Tipps zur Auswahl

» FAQ

Warum ein Hundegeschirr statt Halsband?

Bevor wir in die Welt der Hundegeschirre eintauchen, ist es wichtig zu verstehen, warum ein Geschirr in vielen Fällen die bessere Wahl gegenüber einem Halsband sein kann. Der größte Vorteil eines Hundegeschirrs ist die Verteilung des Zugs auf eine größere Körperfläche. Bei einem Halsband konzentriert sich der gesamte Druck auf den empfindlichen Halsbereich, was zu Verletzungen am Kehlkopf, der Halswirbelsäule und der Halsmuskulatur führen kann. Dies ist besonders bei Hunden problematisch, die stark an der Leine ziehen oder plötzliche Bewegungen machen.

Der größte Vorteil eines Hundegeschirrs ist die Verteilung des Zugs auf eine größere Körperfläche. Bei einem Halsband konzentriert sich der gesamte Druck auf den empfindlichen Halsbereich, was zu Verletzungen am Kehlkopf, der Halswirbelsäule und der Halsmuskulatur führen kann. Dies ist besonders bei Hunden problematisch, die stark an der Leine ziehen oder plötzliche Bewegungen machen.

Weitere Vorteile eines Hundegeschirrs:

  • Bessere Kontrolle über den Hund, ohne ihm zu schaden
  • Geringeres Verletzungsrisiko für die empfindliche Halsregion
  • Besserer Halt bei aktiven Hunden oder in unebenem Gelände
  • Möglichkeit, den Hund in Notsituationen sicher zu greifen

Du möchtest noch genauer wissen, ob ein Halsband oder ein Geschirr besser zu deinem Hund passt? Dann schau dir unseren Beitrag „Halsband oder Geschirr“ an! Dort findest du alle Vor- und Nachteile beider Varianten übersichtlich erklärt und erhältst Tipps für die richtige Entscheidung.

Übersicht der verschiedenen Hundegeschirr-Arten

Die folgende Tabelle gibt dir einen ersten Überblick über die gängigsten Hundegeschirr-Arten und ihre Besonderheiten:

Geschirr-ArtHauptmerkmaleBesonders geeignet für
H-GeschirrRückensteg mit zwei verbundenen SchlaufenHunde im Wachstum, aktive Hunde, Hunde mit schmalem Körperbau
Y-GeschirrY-förmiger Verlauf im BrustbereichHunde im Wachstum, sportliche Hunde
NorwegergeschirrBrustgurt und Rumpfgurt, kein Gurt zwischen BeinenHunde, die nicht stark ziehen, sensible Hunde
SattelgeschirrWie Norwegergeschirr mit RückenplatteAssistenz- und Therapiehunde, Arbeits- und Diensthunde
Step-In GeschirrHund steigt mit Vorderbeinen einKopfscheue Hunde, kleine Rassen
SicherheitsgeschirrZusätzliche Sicherungsgurte hintenÄngstliche Hunde, Fluchthunde
WelpengeschirrLeicht und sufenlos verstellbarHundewelpen

H-Geschirr (Führgeschirr)

Das H-Geschirr gehört zur Kategorie der Führgeschirre und bildet die Grundform für weitere Abwandlungen wie das Y-Geschirr. Das klassische H-Geschirr besteht aus einem Hals- und einem Brustteil, welche über einen Rückensteg miteinander verbunden sind. Durch diese charakteristische Passform wird das Verrutschen effektiv verhindert . Der Name leitet sich von der Form ab, die an den Buchstaben „H“ erinnert.

Aufbau und Beschreibung

Der typische Aufbau umfasst:

  • Einen Halsgurt, der um den unteren Halsbereich verläuft
  • Einen Brustgurt, der hinter den Vorderbeinen um den Brustkorb führt
  • Einen verbindenden Rückensteg zwischen beiden Gurten
H-Geschirr (Führgeschirr)

Vorteile

  • Sehr gute Verstellbarkeit, dadurch für Hunde im Wachstum ideal
  • Durch die individuelle Anpassung der Gurte sitzt es gut am Hundekörper
  • Verrutscht kaum dank der Verbindung zwischen den Vorderbeinen
  • Einfaches Anlegen mit wenigen Handgriffen
  • Gleichmäßige Druckverteilung auf Brust und Rücken

Nachteile

  • Der Gurt zwischen den Vorderbeinen kann bei manchen Hunden zu Bewegungseinschränkungen führen
  • Bei ungenauer Anpassung kann es zu Scheuerstellen in den Achseln kommen
  • Nicht für alle Hunderassen gleich gut geeignet

Das H-Geschirr ist besonders empfehlenswert für:

  • Welpen und junge Hunde:
    Durch die Entlastung der Rücken- und Halsmuskulatur profitieren besonders junge Hunde, die gerne einmal an der Leine ziehen.
  • Hunde mit Bewegungseinschränkungen:
    Auch Hunde mit Gelenkerkrankungen profitieren von der optimalen Druckverteilung.
  • Ängstliche Hunde:
    Bei schreckhaften oder reaktiven Hunden verhindert das Geschirr schmerzhafte Zugwirkungen am Hals, die ängstliches Verhalten verstärken könnten

Weniger geeignet:

  • Sport- oder Arbeitseinsatz mit besonderen Anforderungen:
    Für spezielle Sportarten wie Zugarbeit oder Arbeitshunde wie Blindenhunden gibt es besser geeignete Spezialgeschirre.
  • Hunde mit besonderen anatomischen Eigenschaften:
    Bei sehr kurzbeinigen Hunden können angepasste Sonderformen nötig sein.

Y-Geschirr

Das Y-Geschirr ist eine spezielle Art von Hundegeschirr, das nach seiner charakteristischen Form benannt wurde. Es stellt eine Weiterentwicklung des klassischen H-Geschirrs dar, unterscheidet sich jedoch in einem wichtigen Detail: Im Brustbereich ist dieses Geschirr Y-förmig gestaltet 

Aufbau und Beschreibung

Wie der Name vermuten lässt, bilden die Gurte im Brustbereich eine Y-Form. Durch die Y-Form des Geschirrs bleibt die Schulterpartie frei von Einschränkungen. Von einem Rückensteg gehen zwei Gurte schräg nach vorne, die sich auf der Brust in einem Punkt treffen und von dort als ein Gurt zwischen den Vorderbeinen verlaufen.

H-Geschirr (Führgeschirr)

Vorteile

  • Schulterfreiheit ermöglicht eine natürlichere Bewegung
  • Gleichmäßigere Druckverteilung auf den Hundekörper
  • Meist mit weicher Brustplatte für erhöhten Tragekomfort
  • Engere Passform verhindert ein Entschlüpfen

Nachteile

  • Die Einstellung der Schulterstege ist entweder nicht möglich oder stark begrenzt
  • Y-Geschirre lassen sich nicht besonders gut verstellen, was besonders bei wachsenden Hunden problematisch sein kann
  • Kann bei falscher Größe im Schulterbereich einengen

Besonders geeignet

  • Mittelgroße und große Hunde aller Rassen.
  • Aktive Hunde, die ein zuverlässiges Geschirr benötigen.
  • Hunde mit gesundheitlichen Einschränkungen im Halsbereich, wie Trachealkollaps oder Bandscheibenvorfällen in der Halswirbelsäule.
  • Hunde, die an der Leine ziehen und noch an der Leinenführigkeit arbeiten.
  • Hunde, die an Schlepp- oder Rollleinen geführt werden.

Weniger geeignet

  • Hunde mit Veränderungen an der Brustwirbelsäule wie Bandscheibenvorfällen oder Spondylosen (hier ist besonders auf gute Polsterung zu achten).
  • Sehr junge Welpen, für die manchmal ein H-Geschirr besser geeignet sein kann.

Norwegergeschirr für Hunde

Das Norwegergeschirr ist ein besonders praktisches und schnell anzulegendes Hundegeschirr, das sich durch seinen simplen Aufbau auszeichnet.

Aufbau und Beschreibung

Das Norwegergeschirr besteht aus einem waagerechten Brustgurt und einem Rumpfgurt. Der Brustgurt liegt vor der Brust des Hundes, während der Rumpfgurt hinter den Vorderbeinen um den Brustkorb verläuft. Ein charakteristisches Merkmal: Es hat keinen Gurt zwischen den Vorderbeinen.

Norwegergeschirr

Vorteile

  • Schnell und leicht anzulegen
  • Keine Belastung der Rückenmuskulatur und Halswirbelsäule
  • Der gesamte Druck wird auf die Brust abgeleitet
  • Kein Gurt zwischen den Vorderbeinen, der den Hund stören könnte
  • Oft mit Rückenschlaufe zum sicheren Festhalten des Hundes

Nachteile

  • Weniger Einstellmöglichkeiten als bei Führgeschirren
  • Bei Zug kann der vordere Gurt verrutschen und in den Halsbereich drücken
  • Keine Schulterfreiheit, der Brustgurt schränkt die Schulterbewegung ein.
  • Ängstliche Hunde können sich schnell befreien

Geeignet für:

  • Rassen mit breitem Brustkorb: 
    Bulldogs, Boxer oder Berner Sennenhunde profitieren von der gleichmäßigen Druckverteilung.
  • Sensible Hunde:
    Hunde mit Hautirritationen oder Trauma im Achselbereich tolerieren das Geschirr besser. Ebenso für Hunde, die ungern in ein Geschirr einsteigen.
  • Senioren: 
    Die Entlastung der Wirbelsäule ist bei Arthrose oder Bandscheibenproblemen vorteilhaft

Ungeeignet für:

  • Welpen: 
    Fehlende Mitwachsfunktion macht häufige Neukäufe notwendig.
  • Ausbrecherkünstler:
    Hunde, die zu Panikreaktionen neigen (z.B. Angst vor Feuerwerk), könnten entkommen.
  • Schlanke Rassen:
    Windhunde oder Whippets riskieren ein Verrutschen des Brustgurts.

Sattelgeschirr

Dieser Geschirr-Typ kombiniert die Grundstruktur eines Norwegergeschirrs mit einer charakteristischen Rückenplatte, die seinem Namensgeber – dem Reitsattel – ähnelt.

Aufbau und Beschreibung

Das Sattelgeschirr stellt eine Sonderform des Norwegergeschirrs dar und besteht grundsätzlich aus einem Brust- und Bauchgurt. Der charakteristische Unterschied zu anderen Geschirren ist die auffällige sattelähnliche Rückenplatte, die dem Geschirr seinen Namen gibt.

Sattelgeschirr

Vorteile

  • Im Gegensatz zum Norwegergeschirr kann bei den meisten Sattelgeschirren der Brustgurt in der Größe verstellt werden, meist durch einen praktischen Klettverschluss
  • Leichtes An- und Ablegen wie beim Norwegergeschirr
  • Praktischer Haltegriff zum Festhalten oder Unterstützen des Hundes
  • Gute Druckverteilung durch die Sattelplatte
  • Häufig mit zusätzlichen Features wie Taschen oder Reflektoren

Nachteile

  • Ähnlich wie beim Norwegergeschirr: eingeschränkte Schulterbewegung
  • Der Brustgurt kann sich bei ruckartigem Ziehen lösen, wodurch der Hund aus dem Geschirr schlüpfen kann
  • Bei Wärme oder Feuchtigkeit kann es zu negativen Auswirkungen auf Fell und Haut kommen
  • Der schwerere Sattel kann besonders für kleine Hunde eine Belastung darstellen

Besonders geeignet für:

  • Ältere, verletzte oder genesende Hunde.
  • Hunde, die Unterstützung beim Treppensteigen oder beim Ein- und Aussteigen aus Fahrzeugen benötigen.
  • Arbeitshunde wie Polizei- und Rettungshunde.
  • Hunde, die bei anderen Geschirren Probleme mit dem Anlegen haben.

Weniger geeignet für:

  • Kleine Hunderassen, für die das Gewicht des Sattels problematisch sein könnte.
  • Sehr vernünftige oder ängstliche Hunde, die durch den breiten Sattel verunsichert werden könnten.
  • Langhaarige Hunde, bei denen Verfilzungen oder Haarausfall unter dem Sattel auftreten könnten.
  • Hunde mit speziell orthopädischen Problemen im Schulterbereich, da die Bewegung eingeschränkt werden könnte.

Step-In Geschirr

Ein Step-In Geschirr unterscheidet sich grundlegend von anderen Geschirr-Typen durch seine spezielle Anlege-Methode. Wie der Name bereits verrät, „steigt“ der Hund in dieses Geschirr ein, anstatt dass es ihm über den Kopf gezogen werden muss.

Aufbau und Beschreibung

Step-In Geschirre besitzen zwei Öffnungen, durch die der Hund seine Vorderpfoten stecken muss. Anschließend wird das Geschirr auf dem Rücken des Hundes geschlossen. Der praktische Aufbau ermöglicht ein schnelles und unkompliziertes Anlegen.

Step-In Geschirr

Vorteile

  • Kein Überstreifen über den Kopf notwendig – ideal für kopfscheue Hunde
  • Einfaches Anlegen, besonders bei ängstlichen Hunden
  • Oft aus weichem, anschmiegsamem Material
  • Perfekt für ältere Hunde oder Vierbeiner mit eingeschränkter Mobilität

Nachteile

  • Weniger standhaft bei Zug und kann sich leichter verziehen
  • Kann bei ungenauer Passform in den Achseln einschneiden
  • Eignet sich weniger für große Hunderassen
  • Bei aktiven Hunden kann es verrutschen führen
  • Zahlreiche Modelle lassen sich nur begrenzt einstellen, was die Passform beeinträchtigen kann

Besonders geeignet für:

  • Kleine Hunde:
    Step-In Geschirre sind besonders für kleine Hunderassen konzipiert und bieten ihnen optimalen Halt.
  • Welpen und Junghunde:
    Ideal für das erste Training im Geschirr und zum Erlernen des Gassigehens.
  • Ängstliche Hunde:
    Perfekt für Hunde, die traumatische Erfahrungen mit Kopfgeschirren gemacht haben.
  • Leichte Hunde:
    Das vergleichsweise leichte Gewicht des Geschirrs schont die Gelenke kleiner Hunde.

Weniger geeignet für:

  • Hunde mit tiefem Brustkorb:
    Hier besteht eine erhöhte Gefahr, dass der Hund sich aus dem Geschirr befreien kann.
  • Große Hunde:
    Bei ihnen bieten Step-In Geschirre oft nicht genügend Halt und Sicherheit.
  • Langgezogene Rassen:
    Für Hunde wie Dackel sind Step-In Geschirre konstruktionsbedingt ungeeignet.

Sicherheitsgeschirr (Panikgeschirr)

Das Sicherheitsgeschirr, auch als Panikgeschirr für Hunde bekannt, ist eine spezielle Hundegeschirr-Art, die maximale Sicherheit bei ängstlichen oder schreckhaften Hunden bietet.

Aufbau und Beschreibung

Ein Sicherheitsgeschirr unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Modellen durch seinen zweistufigen Gurtsystem-Aufbau. Während Standardgeschirre lediglich einen Brustgurt besitzen, integrieren Panikgeschirre zusätzlich einen Taillengurt kurz vor den Hinterbeinen. Diese Konstruktion verhindert, dass der Hund durch Rückwärtsbewegungen entweichen kann, da der zweite Gurt einen Überstreifen des Geschirrs blockiert.

Sicherheitsgeschirr (Panikgeschirr)

Vorteile

  • Hohe Ausbruchssicherheit durch zusätzlichen Bauchgurt
  • Meist individuell verstellbar und anpassbar, auch für wachsende Hunde
  • Reduziert das Risiko von Verletzungen bei plötzlichen Fluchtversuchen
  • Gleichmäßige Druckverteilung auf Brust und Körper, schont Halswirbelsäule und Luftröhre

Nachteile

  • Bei falscher Passform besteht die Gefahr von Scheuerstellen oder Druckstellen
  • Etwas aufwendigeres Anlegen und Einstellen im Vergleich zu einfachem Geschirr
  • Kann die Bewegungsfreiheit, etwas einschränken

Besonders geeignet für:

  • Hunde aus dem Tierschutz oder mit Fluchttendenz: Besonders geeignet für ängstliche, unsichere oder traumatisierte Hunde, die sich leicht erschrecken und versuchen könnten, sich rückwärts aus einem normalen Geschirr zu befreien.
  • Hunde in neuen, stressigen oder unübersichtlichen Umgebungen: Hier bietet das Sicherheitsgeschirr zusätzliche Sicherheit bei Unsicherheiten oder Stressreaktionen z.B. an Silvester.
  • Bestimmte Rassen: Rassen mit schmalem Körperbau und „Windhund-Taille“ (z. B. Windhunde, Podencos, Galgos) profitieren besonders, da sie sich aus traditionellem Geschirr oft leicht herauswinden können.

Weniger geeignet für:

  • Sehr junge Hunde (unter 4 Monaten):
    Das Gurtsystem kann das Wachstum und die Bewegungsentwicklung beeinträchtigen, da junge Hunde noch sehr empfindlich sind.
  • Sehr sportliche, arbeitende oder ziehende Hunde:
    Die Bewegungsfreiheit kann durch das zusätzliche Gurtband eingeschränkt werden, was die Leistungsfähigkeit mindert.
  • Hunde mit empfindlicher oder verletzter Haut im Bereich des Bauchgurts:
    Hier kann es zu Scheuerstellen oder Reizungen kommen.

Welpengeschirr

Ein gutes Welpengeschirr sollte sehr leicht sein, um den noch zarten Körperbau nicht zu belasten. Es muss stufenlos verstellbar sein, um mit dem schnellen Wachstum Schritt zu halten. Wichtig sind weiche, aber dennoch robuste Materialien, die nicht einschneiden oder scheuern.

Welpengeschirr

Vorteile

  • Leichtes Gewicht, schont den Welpenkörper
  • Mitwachsendes Hundegeschirr, das sich dem Wachstum des Welpen anpasst
  • Verteilung des Zugs auf den gesamten Körper statt auf die empfindliche Halspartie

Tipps zur Auswahl und korrekten Anpassung eines Hundegeschirrs

Vermesse deinen Hund sorgfältig

Miss den Halsumfang an der breitesten Stelle und den Brustumfang direkt hinter den Vorderbeinen, wo der Brustkorb am weitesten ist. Für manche Modelle ist auch die Rückenlänge relevant. Das Maßband sollte dabei weder zu eng noch zu locker sitzen, der Hund sollte im Stand vermessen werden.

Wähle die passende Geschirrform

Unterschiedliche Rassen, Körperformen und Einsatzbereiche erfordern verschiedene Geschirrtypen. Achte darauf, dass das Geschirr zur Anatomie und die Aktivitäten deines Hundes passt und keine empfindlichen Stellen (z. B. Kehlkopf, Schultern) belastet oder einschränkt. Ein gutes Geschirr lässt sich an mehreren Punkten verstellen und kann so optimal an die Körperform und eventuelle Gewichtsschwankungen oder das Wachstum deines Hundes angepasst werden .

Material und Polsterung beachten

Das Material sollte weich, anschmiegsam, aber auch strapazierfähig sein. Atmungsaktive Polsterungen (z. B. aus Neopren) verhindern Scheuerstellen und sorgen für Komfort, auch bei längeren Spaziergängen.

Passform testen – der Fingerpass-Test

Stelle das Geschirr so ein, dass man problemlos seine Hand unter den Brust- und Bauchgurt schieben kann. Das Geschirr darf nicht einschneiden, aber auch nicht so locker sitzen, dass es verrutscht oder sich dein Hund befreien kann.

Schultern und Bewegungsfreiheit prüfen

Die Schultern deines Hundes müssen sich frei bewegen können, ohne dass Gurte zu nah am Schulterblatt liegen oder die Bewegung behindern. Seitliche Gurte sollten auf den Rippen und nicht hinter dem letzten Rippenknochen liegen.

Scheuerstellen und Druckpunkte kontrollieren

Überprüfe nach dem Tragen, ob das Geschirr irgendwo scheuert, reibt oder rote Stellen verursacht. Ein gut sitzendes Geschirr hinterlässt keine Abdrücke oder Haarausfall.

Anprobe und Gewöhnung

Lass deinen Hund das neue Geschirr zunächst in ruhiger Umgebung anprobieren. Beobachte, ob er sich wohlfühlt und frei bewegen kann. Teste das Geschirr vor dem ersten Spaziergang ausgiebig zu Hause.

Regelmäßige Kontrolle

Überprüfe regelmäßig die Passform, besonders bei jungen oder wachsenden Hunden. Kontrolliere auch die Verschlüsse und Nähte auf Stabilität und Abnutzung.

Einsatzbereich berücksichtigen

Für sportliche Aktivitäten, Training oder spezielle Bedürfnisse gibt es spezielle Geschirrtypen (z. B. Zuggeschirr, Step-In-Geschirr, gepolstertes Y-Geschirr). Wählen Sie das Modell passend zum Alltag und den Aktivitäten deines Hundes.

Fazit

Die Wahl des passenden Hundegeschirrs ist ein wchtiger Faktor für das Wohlbefinden und die Sicherheit deines Hundes. Die verschiedenen Hundegeschirr Arten – vom klassischen H-Geschirr über das Y-Geschirr, Norwegergeschirr, Sattelgeschirr, Step-In Geschirr bis hin zum speziellen Sicherheitsgeschirr für Hunde – bieten für jede Lebenslage und jeden Hundetyp die richtige Lösung. Wichtig ist, dass das Geschirr optimal sitzt, die Bewegungsfreiheit deines Hundes nicht eingeschränkt wird und zu seinen individuellen Bedürfnissen passt.

Ob Welpengeschirr für die ersten Abenteuer, ein robustes Brustgeschirr für Hunde mit viel Energie oder ein ausbruchsicheres Panikgeschirr für ängstliche Vierbeiner: Mit der richtigen Auswahl machst du den Alltag für dich und deinen Hund nicht nur angenehmer, sondern auch sicherer. Achte auf hochwertige Materialien, eine gute Passform und beobachte, wie sich dein Hund mit dem Geschirr bewegt. So findest du das Modell, das euch beide am besten unterstützt – für entspannte Spaziergänge und ein harmonisches Miteinander.

FAQ

Ein korrekt angepasstes Sicherheitsgeschirr oder Panikgeschirr für Hunde ist speziell so konstruiert, dass ein Ausbrechen nahezu unmöglich ist. Sicherheitsgeschirre haben einen 3. Riemen, den Bauchriemen, der ein Herausschlüpfen aus dem Geschirr so gut wie unmöglich macht.

Ja, für Aktivitäten wie Joggen, Bikejöring oder Canicross gibt es spezielle Zuggeschirre, die den Zug optimal auf den Körper deines Hundes verteilen und ihm maximale Bewegungsfreiheit bieten. Für Schlittenhunde oder sehr aktive Vierbeiner empfiehlt sich ein sogenanntes Husky-Geschirr, das besonders ergonomisch geformt ist und für hohe Belastungen ausgelegt ist.

Einige Hundegeschirre sind speziell dafür konzipiert, deinen Hund im Auto anzuschnallen. Diese Modelle verfügen über entsprechende Vorrichtungen, um sie mit dem Sicherheitsgurt zu verbinden. So ist dein Hund bei einer Bremsung oder einem Unfall besser geschützt als nur mit einem Halsband.

Ein Hundegeschirr sollte nur während des Spaziergangs oder bei Aktivitäten getragen werden. Zu Hause oder beim Ausruhen sollte es abgenommen werden, um Hautirritationen und Druckstellen zu vermeiden.

Ja, viele Hundegeschirre – besonders solche aus schnell trocknenden Materialien wie Nylon oder Mesh – eignen sich auch für den Wasserspaß. Achten Sie darauf, dass das Geschirr nach dem Schwimmen gründlich getrocknet wird, um Hautreizungen und Geruchsbildung zu vermeiden.

Viele Hunde müssen sich erst an ein Geschirr gewöhnen. Beginne mit kurzen Tragezeiten im Haus, lobe deinen Hund und steigere die Dauer langsam. Bei anhaltender Ablehnung kann ein anderes Modell oder eine andere Anziehtechnik helfen.

Für ältere Hunde empfiehlt sich ein besonders weiches, gut gepolstertes und leicht anzulegendes Geschirr, das keine Druckstellen verursacht und den Bewegungsapparat schont. Ein zusätzlicher Haltegriff kann beim Einsteigen ins Auto oder auf hilfreich sein.