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Rückruftraining für Hunde: So gelingt der sichere Rückruf Schritt für Schritt

» Warum ist Rückruftraining wichtig?
» Grundlagen des Rückruftrainings
» Schritt-für-Schritt-Anleitung
» FAQ
Warum ist Rückruftraining für Hunde so wichtig?
Stell dir vor: Dein Hund tobt fröhlich über die Hundewiese, als plötzlich ein Kaninchen aus dem Gebüsch springt. Du rufst „Hier!“, doch dein Vierbeiner scheint plötzlich taub zu sein. Jeder Hundebesitzer kennt diese Situation – und genau deshalb ist ein zuverlässiger Rückruf nicht nur praktisch, sondern kann Leben retten. Mit der richtigen Anleitung und bewährten Tipps lässt sich das Rückruftraining für Hunde sicher und erfolgreich aufbauen.
Sicherheit im Alltag
Ein funktionierender Rückruf ist dein wichtigstes Sicherheitswerkzeug im Hundealltag. Der Rückruf kann in gefährlichen Situationen lebensrettend sein, etwa wenn dein Hund auf eine viel befahrene Straße zuläuft oder sich einem aggressiven Artgenossen nähert. Tierärzte und Hundetrainer sind sich einig: Ein zuverlässig abrufbarer Hund ist nicht nur sicherer unterwegs, sondern reduziert auch das Stressrisiko für Mensch und Tier.
Mehr Freiheit für deinen Hund
Ein gut trainierter Rückruf ermöglicht deinem Hund deutlich mehr Freiheiten. Erst wenn du sicher bist, dass dein Hund zuverlässig zurückkommt, kannst du ihm den verdienten Freilauf gewähren. Diese Bewegungsfreiheit ist wichtig für das Wohlbefinden deines Hundes und ermöglicht ihm, seinem natürlichen Erkundungsverhalten nachzugehen.
Die Grundlagen des erfolgreichen Rückruftrainings
Das richtige Signalwort wählen
Für ein erfolgreiches Rückruftraining wählst du zunächst ein eindeutiges Kommando, das ausschließlich dem Heranholen deines Hundes dient. Bewährt haben sich Rufe wie „Hier“ oder „Heran“ – wichtig ist, dass du dich für einen Begriff entscheidest und dabei bleibst.
Positive Verstärkung als Basis
Positive Verstärkung ist wissenschaftlich die effektivste Trainingsmethode. Studien von Vieira de Castro et al.1 zeigen, dass Hunde, die mit aversiven Methoden trainiert werden, erhöhte Stresssymptome aufweisen . Im Gegensatz dazu entwickeln Hunde, die mit positiver Verstärkung arbeiten, ein höheres Maß an Selbstvertrauen und zeigen weniger stressbedingte Verhaltensweisen.
Der Deutsche Tierschutzbund betont in seinem Positionspapier: „Eine hundegerechte Erziehung erfolgt mithilfe von positiven Verstärkern“ wie Futtergabe, Lob und Zuwendung. Diese Methode ist nicht nur tierschutzkonform, sondern auch nachhaltig wirksam.2
Der optimale Trainingsort
Beginne das Rückruftraining immer in einer reizarmen Umgebung, idealerweise zu Hause. Dein Hund kann sich hier vollständig auf dich konzentrieren, ohne von Umweltreizen abgelenkt zu werden. Erst wenn der Rückruf in ruhiger Umgebung sicher funktioniert, steigerst du schrittweise die Ablenkung.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Rückruf richtig aufbauen
Schritt 1: Konditionierung des Abrufs
Der erste Schritt besteht darin, das Rückrufkommando positiv zu verknüpfen. Suche dir dafür einen möglichst ruhigen Ort aus, an dem dein Hund nicht abgelenkt wird und seine Aufmerksamkeit voll bei dir liegt. So gehst du vor: Wenn dein Hund beim Spaziergang gerade in deiner Nähe ist, sagst du dein Kommando und belohnst ihn sofort – noch bevor er überhaupt reagieren kann.
Sorge dafür, dass dein Hund das Kommando mit etwas Tollem verknüpft. Verwende dafür seine absoluten Lieblingsleckerlis oder das Spielzeug, für das er alles stehen und liegen lässt. Ob Käse oder der quietschende Ball – finde heraus, was deinen Hund wirklich motiviert, und setze genau das beim Rückruftraining ein.
Schritt 2: Abruf ohne Ablenkung
Jetzt wird es praktischer: Lass deinen Hund in einem sicheren, umzäunten Bereich frei herumlaufen – idealerweise dort, wo wenig Ablenkung herrscht. Hast du keinen eigenen Garten, funktioniert das Training auch im Wald, allerdings solltest du dann mit einer Schleppleine arbeiten. Warte auf den perfekten Moment und gib dein Kommando. Überschütte deinen Hund sofort mit Lob und seinen Lieblingsleckerlis, wenn er kommt. Wähle bewusst Situationen aus, in denen dein Hund praktisch gar nicht anders kann, als auf dich zu hören. Wiederhole diese Übung mehrmals.
Zunächst reagiert dein Hund noch nicht aus Gehorsam, sondern weil er gelernt hat: Das Kommando bedeutet etwas Großartiges. Das ist völlig in Ordnung und sogar gewünscht – schließlich soll der Rückruf für deinen Hund immer etwas Positives bleiben. Kombiniere die Leckerlis von Anfang an mit begeistertem Lob, dann kannst du die Futtermotivation später schrittweise reduzieren.
Schritt 3: Steigerung der Ablenkung
Steigere die Ablenkung erst, wenn der Rückruf in ruhiger Umgebung sicher funktioniert. Beginne mit leichten Ablenkungen wie Familienmitgliedern, dann anderen Menschen und schließlich anderen Hunden. Echter Freilauf ist erst erlaubt, wenn der Rückruf 100%ig zuverlässig funktioniert. Bis dahin sichert die Schleppleine jeden Spaziergang ab. Denke daran: Jedes Mal, wenn dein Hund den Rückruf ignorieren kann und das auch tut, torpedierst du dein eigenes Training.
Die richtige Ausrüstung für das Rückruftraining
- Schleppleine: Eine hochwertige Schleppleine ist unverzichtbar für erfolgreiches Rückruftraining
- Geschirr oder Halsband? Die Schleppleine gehört immer ans Geschirr, niemals ans Halsband. Tierärzte warnen eindringlich vor der Verletzungsgefahr beim Schleppleinen-Training am Halsband.
- Trainingsleckerlis: Sie sollten klein und weich sein für schnelles Schlucken, einen besonders intensiven Geruch haben, einen hohen Fleischanteil aufweisen und getreide- sowie zuckerfrei sein.
Du interessierst dich noch mehr für das Thema Halsband oder Geschirr? In unserem Beitrag „Halsband oder Geschirr“ findest du alle wichtigen Informationen, die dir bei der richtigen Auswahl für deinen Vierbeiner helfen – von den Vor- und Nachteilen bis hin zu praktischen Tipps für verschiedene Hundetypen.
Häufige Fehler beim Rückruftraining für Hunde
Wenn es mit dem Rückruftraining klappen soll, solltest du diese typischen Trainingsfehler unbedingt vermeiden! Denn auch wenn es verlockend ist, den Vierbeiner schnell ohne Leine laufen zu lassen, gibt es einige Stolpersteine, die das Training sabotieren können.
Zu frühes Ableinen
Der häufigste und gleichzeitig gefährlichste Fehler ist es, den Hund zu früh ohne Sicherung laufen zu lassen. Hundetrainer betonen immer wieder: „Freilauf will verdient sein und setzt einen zuverlässigen Rückruf voraus.“ Bis du dir sicher sein kannst, dass dein Hund wirklich auf dich hört, ist die Schleppleine ein absolutes Muss. Sie gibt dir die nötige Kontrolle und schützt deinen Hund vor Gefahren, während er lernt, auf dein Signal zu reagieren.
Inkonsistenz zerstört jedes Training
Inkonsequenz ist der größte Feind beim Rückruftraining. Häufige Fehler, die das Training sabotieren, sind das Verwenden verschiedener Kommandowörter wie „komm“, „hier“ oder „zu mir“. Dein Hund braucht klare, eindeutige Signale. Genauso schädlich sind ständige Wiederholungen des Signals – rufst du mehrfach hintereinander, lernt dein Hund, dass er erst beim dritten oder vierten Mal reagieren muss. Auch unterschiedliche Belohnungsqualität je nach Laune verwirrt deinen Vierbeiner. Sei konsistent in allem, was du tust!
Niemals nach dem Rückruf schimpfen
Dieser Punkt ist sehr wichtig: Schimpfe niemals mit deinem Hund, wenn er zu dir kommt – egal, was er vorher getan hat! Selbst wenn er zuvor etwas Unerwünschtes gemacht hat, bestrafst du nur das zuletzt gezeigte Verhalten, nämlich das Kommen. Dies ist einer der größten Trainingsfehler überhaupt und kann das Vertrauen deines Hundes nachhaltig zerstören.
Wenn du diese Tipps beachtest und konsequent an eurem Training arbeitet, gelingt ein zuverlässiger Rückruf. Dein Hund wird lernen, dass es sich lohnt, auf dein Signal zu hören – und ihr beide könnt entspannte Spaziergänge ohne Leine genießen!
FAQ
Ab welchem Alter kann ich mit dem Rückruftraining beginnen?
Mit dem Rückruftraining kannst du bereits ab der 8. Lebenswoche beginnen. Welpen lernen besonders schnell und haben noch keine schlechten Gewohnheiten entwickelt.
Wie lange dauert es, bis der Rückruf zuverlässig funktioniert?
Das ist sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei konsequentem Training kannst du erste Erfolge nach 2-4 Wochen sehen. Ein vollständig zuverlässiger Rückruf braucht meist 3-6 Monate.
Mein Hund kommt nur mit Leckerli – ist das ein Problem?
Nein, das ist völlig normal! Leckerlis sind ein wichtiger Motivator. Mit der Zeit kannst du die Belohnung variieren und gelegentlich durch Lob oder Spiel ersetzen.
Welche Schleppleine ist die richtige?
Für Anfänger empfiehlt sich eine 10-15 Meter lange Schleppleine aus robustem Material. Wichtig ist, dass sie am Geschirr, nicht am Halsband befestigt wird.
Was mache ich, wenn mein Hund wegläuft?
Niemals hinterherlaufen! Das wird als Spiel interpretiert. Stattdessen entferne dich in die andere Richtung oder mache dich interessant durch Geräusche.
Du hast noch Fragen zum Rückruftraining oder einem anderen Thema? Dann schreib uns gerne eine Nachricht an info@mein-tierladen.com – wir freuen uns auf deine Nachricht!
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Quellen:
- Does training method matter? Evidence for the negative impact of aversive-based methods on companion dog welfare, Ana Catarina Vieira de Castro, Danielle Fuchs, Gabriela Munhoz Morello,Stefania Pastur, Liliana de Sousa, I Anna S Olsson, 16. Dezember 2020 ↩︎
- Deutscher Tierschutzbund e.V. Umgang mit dem Hund – Erziehung, Training und Ausbildung 02/2022 ↩︎