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Ruhetraining für Hunde: So bringst du deinem Vierbeiner Entspannung bei

Ein unruhiger Hund, der ständig aufgedreht ist und nicht zur Ruhe findet, stellt nicht nur eine Belastung für dich dar, sondern auch für deinen Vierbeiner selbst. Ruhetraining ist eine der wichtigsten Grundlagen für ein harmonisches Zusammenleben und die Gesundheit deines Hundes. Mit wissenschaftlich fundierten Methoden und gezielten Übungen kannst du deinem Hund dabei helfen, innere Ruhe zu finden und sein Stresslevel nachhaltig zu senken.
» So entsteht Stress bei deinem Hund
Vorbereitung für das Ruhetraining
Was ist Ruhetraining und warum ist es so wichtig?
Ruhetraining, auch als konditionierte Entspannung oder Abschalttraining bezeichnet, ist eine wissenschaftlich fundierte Trainingsmethode, bei der Hunde lernen, auf Signal hin zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Anders als bei der reinen Kommando-Erziehung geht es hier um die aktive Förderung der Entspannungsfähigkeit des Hundes.
Gesundheitliche Vorteile der Entspannung für Hunde
Die positiven Auswirkungen auf deinen Hund sind sowohl körperlich als auch mental deutlich spürbar. Körperlich führt der Kontakt zu einer Senkung des Cortisolspiegels, wodurch das Stresshormon reduziert wird, während gleichzeitig vermehrt Oxytocin ausgeschüttet wird – das wichtige Bindungshormon, das die Beziehung zwischen dir und deinem Vierbeiner stärkt. Zusätzlich verbessern sich Herzfrequenz und Blutdruck deines Hundes, und sein Immunsystem wird nachhaltig gestärkt.
Auf mentaler Ebene profitiert dein Hund durch eine erhöhte Lernfähigkeit und bessere Konzentration, was sich positiv auf das Training und den Alltag auswirkt. Die Impulskontrolle wird deutlich verbessert, und sowohl Angst als auch Aggression werden spürbar reduziert. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass dein Hund ausgeglichener, gesünder und glücklicher wird.

So entsteht Stress bei deinem Hund, einfach erklärt:
Stress ist die natürliche Reaktion deines Hundes auf alles, was ihm ungewöhnlich oder bedrohlich vorkommt – das können äußere Einflüsse wie laute Geräusche sein, aber auch innere Faktoren wie Schmerzen oder Unwohlsein. Was passiert dabei im Körper? Wenn dein Hund etwas als stressig empfindet, wird sofort die Amygdala in seinem Gehirn aktiviert – das ist sozusagen sein „Alarmzentrum“. Diese sendet hormonelle Botenstoffe an die Nebennieren, die daraufhin Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ausschütten. Das versetzt deinen Hund in einen erhöhten Bereitschaftszustand für „Kampf oder Flucht“.
Ein bisschen Stress ab und zu ist völlig natürlich und kann deinem Hund sogar helfen – er wird dadurch aufmerksamer und reaktionsfähiger.
Hält der Stress jedoch über längere Zeit an, kann das ernsthafte gesundheitliche Folgen haben:
- Die kognitiven Fähigkeiten deines Hundes werden beeinträchtigt – er kann sich schlechter konzentrieren und neue Dinge lernen
- Sein Immunsystem wird geschwächt, wodurch er anfälliger für Krankheiten wird
- Es können Verhaltensprobleme wie übermäßiges Bellen, Zerstörungswut oder Angststörungen entstehen
Konditionierte Entspannung: Das Prinzip dahinter
Konditionierte Entspannung funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie Pawlows berühmtes Experiment mit den Hunden und der Glocke. Du verknüpfst immer wieder ein bestimmtes Signal – das kann ein Wort wie „Ruhe“, eine Handbewegung oder sogar ein kleines Geräusch sein – mit Momenten, in denen dein Hund völlig entspannt ist.
Stell dir vor: Du streichelst deinen Hund, während er gemütlich neben dir liegt, und sagst dabei jedes Mal „Entspann dich“. Nach einiger Zeit lernt dein Hund, dass dieses Signal „Entspannung“ bedeutet. Er wird automatisch ruhiger, wenn er es hört.
Was dabei im Körper deines Hundes passiert: Wenn du deinen Hund streicheln oder er sich anderweitig wohlfühlt, schüttet sein Körper Oxytocin aus – das ist ein Hormon, das für Entspannung und Wohlbefinden sorgt. Durch die wiederholte Verknüpfung mit deinem Signal lernt dein Hund, auch auf das Signal hin dieses entspannende Hormon freizusetzen.

„Entspannung ist das Gegenstück von Erregung…Nahezu jedes Hundeverhalten, welches aus der Menschenperspektive als “problematisch” betrachtet wird, lässt sich auf ein zu hohes Erregungsniveau zurückzuführen.“
Dr. Blaschke-Berthold, Verhaltenstherapeutin und Trainerin
Vorbereitung: Voraussetzungen für erfolgreiches Ruhetraining
Bevor du mit dem Ruhetraining beginnst, solltest du einige wichtige Punkte beachten. Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg und macht das Training sowohl für dich als auch für deinen Hund entspannter.
Der richtige Zeitpunkt für das Training
- Nach einem ausgiebigen Spaziergang, wenn der Hund körperlich ausgelastet ist
- In einer ruhigen, reizarmen Umgebung
- Nicht bei Hunger oder wenn der Hund übermüdet ist
- Niemals bei eigener Anspannung oder Stress
Auswahl des Ruheortes (komfortabel und sicher)
- Temperatur: Weder zu warm noch zu kalt
- Bequemlichkeit: Weiche Unterlage ohne Druckstellen
- Sicherheit: Geschützter Bereich ohne Zugluft
- Konsistenz: Immer derselbe Ort für die Konditionierung
Hilfsmittel und Ausrüstung
- Hochwertige Hundedecke oder -matte
- Eventuell orthopädisches Hundebett für ältere oder kranke Hunde
- Ruhige Umgebung ohne Ablenkungen
- Evtl. natürliche Beruhigungshilfen wie Kamille oder Lavendel
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Deckentraining als Basis
Schritt 1: Positive Verknüpfung mit der Decke
So bringst du deinem Vierbeiner Entspannung bei: Bereite als erstes tolle Leckerchen vor, die für deinen Hund etwas ganz Besonderes sind. Die Decke sollte bereits an der gewünschten Stelle liegen, damit du sofort mit dem Training starten kannst. Nimm jetzt eines der tollen Leckerchen und wirf es auf die Decke. Begleite das mit einer deutlichen Handbewegung zur Decke hin. Dein Hund wird der Bewegung folgen und das Leckerchen dort aufnehmen.
Kommt er danach zu dir zurück, wiederhole den Vorgang. Falls er nicht von allein zurückkehrt, motiviere ihn durch gezielte Signale (z.B. durch eine einladende Körperhaltung oder kurzes Weggehen), wieder zu dir zu kommen. Anschließend leitest du ihn erneut mit der Handbewegung und dem geworfenen Leckerchen zur Decke.
Im nächsten Trainingsschritt versuchst du, deinen Hund nur mit der Handbewegung zur Decke zu schicken – ohne das geworfene Leckerchen. Diese Armbewegung kennt er bereits aus der vorherigen Übung. Geht er zur Decke, belohnst du ihn dort sofort mit den Leckerchen. Reagiert dein Hund noch nicht sicher auf die Körpersprache, übe weiter mit der ersten Methode und achte darauf, dass der Abstand zur Decke nicht zu groß ist.
Schritt 2: Distanz erweitern und Kommando einführen
Klappt der erste Schritt schon zuverlässig mit deinem Hund, kannst du nun den Abstand zwischen dir und der Decke schrittweise vergrößern. Verwende dabei ausschließlich das Handsignal – geht dein Hund zur Decke, belohne ihn dort sofort. In diesem Trainingsabschnitt führst du jetzt das Wortsignal ein, mit dem dein Hund künftig zur Decke gehen soll. Wähle ein Kommando, das gut in euren Alltag passt. Die meisten Hundebesitzer verwenden das Wort „Decke“. Wir haben bei Emma das Wort „Zimmer“ gewählt.
Wichtig ist dabei das korrekte Timing: Sage zunächst das Wort und führe unmittelbar danach die Handbewegung aus, die dein Hund bereits aus dem ersten Trainingsschritt kennt. Gehe beim Training genauso strukturiert vor wie im ersten Schritt und ergänze lediglich das Wortsignal als zusätzliches Element. So verknüpft dein Hund nach und nach das gesprochene Kommando mit der gewünschten Handlung.
Wichtig: Liegt zwischen dem Hörkommando und dem Sichtzeichen zu viel Zeit, kann dein Hund das Signal vielleicht nicht richtig zuordnen. Verwendest du zuerst die Handbewegung und erst dann das Wort, kann es zu einer Signalüberlagerung kommen – dein Hund konzentriert sich dann nur auf das Sichtzeichen und nimmt das Wort gar nicht bewusst wahr.
Um diese Verwirrung zu vermeiden, ist die korrekte Abfolge wichtig: Gib zuerst das Wortsignal und führe unmittelbar danach die Handbewegung aus. So lernt dein Hund, beide Signale miteinander zu verknüpfen und das Wortkommando als eigenständiges Signal zu verstehen.
Schritt 3: Festigung durch Wiederholung und Signalreduzierung
Für den dauerhaften Erfolg ist es wichtig, das Training kontinuierlich und in verschiedenen Situationen zu wiederholen. Nur so kann dein Hund das Kommando wirklich verinnerlichen und in unterschiedlichen Umgebungen anwenden. Je sicherer dein Hund das Deckentraining beherrscht, desto gezielter kannst du die Handbewegung schrittweise verringern.
Das langfristige Ziel ist, dass dein Hund ausschließlich auf das Wortsignal „Decke“ (oder dein individuell gewähltes Kommando) reagiert, zur Decke geht und dort bleibt. Durch die allmähliche Reduzierung des Sichtzeichens wird das gesprochene Kommando zum hauptsächlichen Signal und dein Hund lernt, auch ohne zusätzliche Körpersprache zu reagieren.
Schritt 4: Verweildauer auf der Decke trainieren
Beherrscht dein Hund die vorangegangenen Trainingsschritte sicher, kannst du im nächsten Schritt daran arbeiten, dass dein Hund auf der Decke bleibt, bis du ihn bewusst freigibst. Verbinde dieses Training mit Entspannungsübungen, damit dein Hund lernt, sich auf der Decke zu beruhigen und wohlzufühlen. Möchte dein Hund die Decke verlassen, leitest du ihn ruhig zurück. Nutze dafür deine Körpersprache und weise ihn gezielt zur Decke zurück.
Hierbei ist es sehr wichtig, das Training altersgerecht zu gestalten: Welpen sollten nicht gleich über längere Zeit auf der Decke bleiben müssen. Auch bei erwachsenen Hunden solltest du angemessen und fair vorgehen. Schicke deinen Hund nicht übermäßig lang auf die Decke, sondern gib ihn frei, sobald er sich entspannt hat und das gewünschte Verhalten gezeigt hat. So bleibt das Training positiv und motivierend für deinen Vierbeiner.
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Unkonzentriertes Training: Mangelnde Aufmerksamkeit für die eigene Körpersprache, Überforderung des Hundes oder uneinheitliches Vorgehen führen zu schlechten Ergebnissen. Daher ist es wichtig, dass du bewusst und fokussiert trainierst und dir ausreichend Zeit dafür einplanst. Du kannst deinen Hund nicht einfach mal schnell auf die Decke schicken und erwarten, dass es sofort klappt. Auch nebenbei andere Dinge zu erledigen, wird nicht zum gewünschten Erfolg führen. Konzentriere dich vollständig auf das Training!
Hundebedürfnisse ignorieren: Viele Hundebesitzer können es schlecht ertragen, wenn der Hund Widerstand zeigt. Ein Hund, der ungern auf der Decke bleibt, macht das deutlich sichtbar. Er schaut traurig oder vorwurfsvoll, jammert und quengelt. Möglicherweise wehrt er sich auch aktiv. Vielen Menschen fällt es schwer, dennoch bei der Übung zu bleiben und sich mit Ruhe und freundlicher Bestimmtheit durchzusetzen. Genau das solltest du aber tun!
Vorzeitige Freigabe: Achte darauf, dass du deinen Hund erst von der Decke freigibst, wenn er sich tatsächlich entspannt hat. Anderenfalls lernt er nicht, an seinem Erregungslevel zu arbeiten und auf der Decke zur Ruhe zu kommen. Stattdessen verharrt er in einer angespannten Erwartungshaltung, getrieben von dem Wissen, dass er bald wieder aufstehen darf. Möglicherweise verstärkt sich dieses Verhalten sogar noch. Idealerweise hast du das Deckentraining so schrittweise aufgebaut, dass dein Hund gar nicht erst in eine solche Situation gerät.
FAQ
Wie lange dauert es, bis das Ruhetraining wirkt?
Erste Erfolge zeigen sich meist nach 2-3 Wochen konsequenter Übung. Die vollständige Konditionierung kann 2-3 Monate dauern. Bei hyperaktiven Hunden kann der Prozess einige Wochen in Anspruch nehmen.
Kann ich Ruhetraining auch bei älteren Hunden anwenden?
Ja, auch Senioren können Entspannungstechniken erlernen. Das Training sollte an die körperlichen Möglichkeiten angepasst werden und orthopädische Hilfsmittel einbeziehen.
Mein Hund wird beim Training noch unruhiger – was mache ich falsch?
Mögliche Ursachen: zu schneller Trainingsaufbau, falscher Zeitpunkt oder Überforderung. Reduziere die Anforderungen und verlängere die Entspannungspausen. Überprüfe auch dein eigenes Stresslevel.
Ist spezielles Futter für die Entspannung notwendig?
Nein, aber natürliche Beruhigungshelfer wie Kamille, L-Tryptophan oder Baldrian können unterstützend wirken. Sprich vor der Anwendung mit deinem Tierarzt.
Funktioniert Ruhetraining auch bei sehr aktiven Hunderassen?
Ja, besonders arbeitsfreudige Rassen profitieren vom Ruhetraining, da sie lernen müssen, zwischen Aktivität und Entspannung zu unterscheiden. Der Aufbau kann länger dauern, ist aber sehr effektiv.
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