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Wasserbedarf beim Hund: Wie viel Wasser braucht dein Vierbeiner täglich?

Du fragst dich, ob dein Hund genug trinkt? Die richtige Flüssigkeitszufuhr ist für die Gesundheit deines vierbeinigen Familienmitglieds genauso wichtig wie für uns Menschen. In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du alles über den Wasserbedarf beim Hund – von der optimalen Trinkmenge bis zu praktischen Tipps für den Alltag.
Das Wichtigste in Kürze: Der Wasserbedarf eines Hundes liegt zwischen 20-100 ml pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag1. Diese Menge kann je nach Aktivität, Temperatur und Fütterung variieren. Erkennst du Anzeichen von Dehydration oder ungewöhnlichem Trinkverhalten, solltest du einen Tierarzt konsultieren.
» Grundlagen des Wasserbedarfs
» Wann benötigen Hunde mehr Wasser?
» FAQ
Grundlagen des Wasserbedarfs bei Hunden
Wasser ist der wichtigste Nährstoff im Hundekörper und macht etwa 60-70 % des Körpergewichts aus2. Ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr können lebenswichtige Körperfunktionen nicht aufrechterhalten werden. Dein Hund benötigt Wasser für die Temperaturregulation durch Hecheln und das Schwitzen über die Pfoten, für den Transport von Nährstoffen und Vitaminen durch den Körper sowie für die Entgiftung über Nieren und Blase. Darüber hinaus spielt Wasser eine zentrale Rolle bei der Verdauung durch die Speichelproduktion und sorgt als Bestandteil der Synovialflüssigkeit für geschmeidige Gelenkbewegungen.
Faktoren, die den Wasserbedarf bei Hund beeinflussen
Der individuelle Wasserbedarf eines Hundes ist nicht bei jedem Vierbeiner gleich. Die Hundegröße spielt dabei eine wichtige Rolle: Kleine Hunde unter 10 Kilogramm haben proportional zu ihrem Körpergewicht einen höheren Wasserbedarf als große Rassen über 30 Kilogramm, die zwar absolut mehr trinken, aber relativ gesehen weniger Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht benötigen.
Besonders aktive und sportliche Hunde können bis zu 50 % mehr Flüssigkeit benötigen als ihre gemütlicheren Artgenossen. Bei intensivem Training oder längeren Wanderungen steigt der Bedarf entsprechend. Auch die Umgebungstemperatur spielt eine entscheidende Rolle: Sommerhitze kann den Wasserbedarf um 20-30 % erhöhen, aber auch trockene Heizungsluft im Winter führt häufig zu verstärktem Flüssigkeitsverlust.
Der Gesundheitszustand deines Hundes beeinflusst ebenfalls den Wasserbedarf erheblich. Fieber, Durchfall oder Erbrechen führen zu einem deutlich erhöhten Flüssigkeitsverlust, während bestimmte Medikamente das natürliche Trinkverhalten verändern können. Daher ist es wichtig, bei Krankheit oder Medikamentengabe besonders auf ausreichende Wasseraufnahme zu achten.
Wasserbedarf beim Hund berechnen: Die richtige Trinkmenge
Wie wir am Anfang schon geschrieben haben, gilt als Faustregel, dass Hunde normalerweise 20-100 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht am Tag trinken sollten. Diese große Spanne erklärt sich durch die individuellen Unterschiede zwischen den Hunden. Hier findest du einige Beispiele:
Hundegewicht | Wasserbedarf |
---|---|
1 Kg | 20 – 100 ml |
3 Kg | 60 – 300 ml |
5 kg | 100 – 500 ml |
10 kg | 200 – 1.000 ml |
15 Kg | 300 – 1.500 ml |
20 kg | 400 – 2.000 ml |
30 kg | 600 – 3.000 ml |
40 Kg | 800 – 4.000 ml |
50 Kg | 1.000 – 5.000 ml |
Wann benötigt mein Hund mehr Wasser?
Wenn dein Hund sehr aktiv ist, benötigt er mehr Wasser als ein weniger aktiver Hund. Beim Herumtoben und Spielen verliert er mehr Flüssigkeit und muss entsprechend mehr trinken. Auch das Futter spielt eine Rolle beim Wasserbedarf deines Hundes. Trockenfutter enthält weniger Feuchtigkeit als Nassfutter, daher benötigen Hunde, die hauptsächlich Trockenfutter zu sich nehmen, mehr Wasser. Auch im Sommer, wenn es heiß ist, benötigt dein Hund genau so, wie wir Menschen mehr Wasser.
Einfluss der Ernährung auf den Wasserbedarf
Der Feuchtigkeitsgehalt im Futter macht einen großen Unterschied für den Wasserbedarf deines Vierbeiners. Trockenfutter enthält nur etwa 10 % Feuchtigkeit, weshalb dein Hund mindestens 50ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht zusätzlich benötigt. Besonders wichtig ist dabei, dass du immer ausreichend frisches Wasser bereitstellst, denn bei dieser Fütterungsart muss der Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich über das Trinken gedeckt werden.
Ganz anders sieht es bei Nassfutter aus: Mit 70-80 % Feuchtigkeit reduziert sich die benötigte Wassermenge. Dein Hund deckt einen großen Teil seines Flüssigkeitsbedarfs bereits über das Futter ab. Trotzdem solltest du zusätzliches Trinkwasser anbieten, denn der Gesamtbedarf wird selten vollständig über das Futter gedeckt.
Praktische Tipps für bessere Flüssigkeitsversorgung:
Du kannst Trockenfutter leicht einweichen, was besonders für Senioren eine gute Idee ist. Kausnacks solltest du nur in Maßen geben, da sie den Durst verstärken können. Falls dein Hund mal Durchfall hat, ist elektrolytreiche Schonkost sinnvoll, um den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen.
Dehydration beim Hund
Dehydration entsteht, wenn der Hund mehr Wasser verliert als er zu sich nimmt. Besonders gefährdet sind Welpen, alte Tiere und Tiere mit einer Vorerkrankung oder in einem schlechten Allgemeinzustand. Der Wasserverlust kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, wie extremen Durchfall, Erbrechen, übermäßiges Hecheln oder unzureichende Flüssigkeitsaufnahme.
Ursachen für eine Dehydration bei deinem Hund
- Erbrechen und Durchfall durch Magen-Darm-Erkrankungen
- Fieber mit erhöhtem Flüssigkeitsverlust
- Übermäßiges Hecheln bei Hitze oder starker Anstrengung
- Nierenerkrankungen mit gestörtem Wasserhaushalt
- Diabetes mellitus mit vermehrtem Harnabsatz
- Unzureichende Wasseraufnahme durch mangelnden Zugang zu frischem Wasser
Symptome
Frühe Anzeichen
- Lethargie und Schwäche – dein Hund ist schlapp und lustlos
- Vermindertes Interesse am Spiel oder an Aktivitäten
- Desorientiertes Verhalten oder Verwirrung
- Vermehrter Durst – dein Hund sucht hektisch nach Wasser
- Trockene, matte Augen die eingefallen wirken
- Dunkler, stark riechender Urin in geringeren Mengen
Mittelschwere Dehydratation
(5-8% Flüssigkeitsverlust)
- Trockene, klebrige Schleimhäute im Maul (Zahnfleisch)
- Trockener Nasenspiegel statt feucht und kühl
- Dickflüssiger, klebriger Speichel anstelle von wässrigem Speichel
- Verlängerte Kapillar-Füllzeit: Das Zahnfleisch wird nach Fingerdruck nur langsam wieder rosa
- Verminderte Hautelastizität: Der Hautfaltentest zeigt verzögerte Rückbildung
Schwere Dehydratation
(über 10% Flüssigkeitsverlust)
- Eingefallene, trockene Augen in die Augenhöhlen zurückgezogen
- Pappige, sehr trockene Mundschleimhaut
- Erhöhter Herzschlag (über 140 Schläge pro Minute)
- Ununterbrochenes Hecheln mit Atembeschwerden
- Unfähigkeit zu urinieren oder sehr dunkler Urin
- Appetitlosigkeit und Verweigerung von Futter
So kannst du testen, ob dein Hund dehydriert ist
Der Hautfaltentest (Turgor-Test)
Der Hautfaltentest ist ein einfaches, aber zuverlässiges Verfahren zur Beurteilung des Hydratationszustands. Zur Bestimmung der Hautelastizität wird eine Hautfalte aufgezogen und so anhand der Geschwindigkeit bis zum vollständigen Verstreichen der Falte auf den Hydratationszustand geschlossen:
Fasse eine Hautfalte am Nacken zwischen Daumen und Zeigefinger und ziehe sie vorsichtig nach oben. Lasse die Falte anschließend los und beobachte, wie schnell sie sich wieder glättet. Bei ausreichender Flüssigkeitsversorgung sollte die Haut sofort in ihre ursprüngliche Position zurückkehren. Verstreicht die Falte nur langsam oder bleibt sie nach dem Loslassen stehen, weist dies auf einen Flüssigkeitsmangel hin, der umgehend behandelt werden sollte.3
Die Kapillar-Füllzeit testen
Schiebe die Lefzen des Hundes nach oben und suche eine möglichst helle, rosafarbene Stelle der Schleimhaut oberhalb der Zähne. Drücke dann mit der Fingerkuppe fest, aber dennoch gefühlvoll, einige Sekunden auf die Mundschleimhaut oder das Zahnfleisch. Dadurch wird das Blut aus den Kapillargefäßen weggedrängt und das Zahnfleisch erscheint weiß. Lasse sofort los und beginne mit dem Zählen: „einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig“. Nach zwei bis drei Sekunden sollte die Schleimhaut wieder ihre normale rote Farbe zurückerlangen. Kehrt die rote Farbe nach mehr als drei Sekunden nicht zurück, ist das ein starker Hinweis auf einen Schockzustand.4
Achte immer darauf, dass dein Hund jederzeit Zugang zu frischem Wasser hat. Besonders im Sommer solltest du sicherstellen, dass dein Hund genug trinkt, um Dehydration zu vermeiden. Wenn dein Hund nicht genug trinkt, kannst du versuchen, das Wasser mit einer Brühe aus Hühner- oder Rindfleisch schmackhafter zu machen.
Mein Hund trinkt zu viel
Falls du den Verdacht hast, dass dein Hund zu viel trinkt, solltest du ein Wasser-Tagebuch führen. Das mussten wir bei Emma auch schon machen, weil der Verdacht bestand, dass Emma am Cushing-Syndrom leidet. Klingt jetzt kompliziert, ist es aber nicht. Am besten gehst du folgendermaßen vor:
Nimm ein Messbecher und fülle eine bestimmte Wassermenge (beispielsweise 1 Liter) in den Trinknapf deines Hundes. Wenn der Napf leer ist, notierst du dir die Menge (in diesem Fall 1 Liter) und füllst den Napf wieder mit 1 Liter auf. Falls du das Wasser zwischendurch wechselst, miss mithilfe des Messbechers, wie viel Wasser noch im Napf war und notierst auch diese Menge. Das machst du jedes Mal, wenn du den Napf wieder befüllst. So weißt du, wie viel Wasser dein Hund trinkt und ob es tatsächlich zu viel ist. Dabei ist es wichtig, dass dein Hund ausschließlich zu Hause trinkt und nicht wenn ihr unterwegs seid (Flüsse, Teiche, Seen), da dies das Ergebnis verfälscht.
Ursachen, für erhöhten Wasserbedarf beim Hund
Wenn dein Hund plötzlich auffällig viel trinkt, können verschiedene Ursachen dahinterstecken – manche harmlos, andere ernster. Die Auslöser lassen sich in drei Kategorien unterteilen:
Harmlose, alltägliche Ursachen
- Verstärkte Aktivität und Hitze: Nach intensiver Bewegung oder bei hohen Temperaturen ist vermehrtes Trinken völlig normal. Dein Hund reguliert seinen Flüssigkeitshaushalt und kühlt seinen Körper – die Pfoten allein reichen dafür nicht aus.
- Stress: Anstrengende Autofahrten oder andere stressige Situationen können den Durst verstärken. Stress ist ein oft übersehener, aber häufiger Grund für veränderte Trinkgewohnheiten.
- Futterumstellung: Der Wechsel von Nass- auf Trockenfutter führt automatisch zu mehr Durst, da dein Hund den geringeren Feuchtigkeitsgehalt im Futter ausgleichen muss.
Medikamentöse Ursachen
Bestimmte Medikamente verstärken das Durstgefühl bei Hunden:
- Cortison
- Diuretika (entwässernde Medikamente)
- Epilepsie-Medikamente
- Schilddrüsenmedikamente
Gesundheitliche Ursachen
Blasenentzündung: Bakterielle Infektionen führen zu häufigerem Urinieren und gleichzeitig verstärktem Durst.
Magen-Darm-Erkrankungen: Bei Erbrechen oder Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit, die durch vermehrtes Trinken ausgeglichen wird.
Morbus Cushing: Diese hormonelle Störung der Nebenniere führt zu übermäßiger Cortisol-Ausschüttung. Neben Fellverlust und Gewichtszunahme steigt der Wasserbedarf deutlich.
Diabetes Mellitus: Diese Stoffwechselerkrankung tritt bei Hunden genauso auf wie bei Menschen. Wenn der Körper nicht mehr genug Insulin produziert, bleibt der Blutzuckerspiegel zu hoch, was vermehrtes Wasserlassen und Trinken zur Folge hat.
Wichtig:
Bei anhaltendem, ungewöhnlich starkem Durst solltest du immer einen Tierarzt konsultieren, um ernstere Ursachen auszuschließen. Ein Blutbild und eine Urinuntersuchung können schnell Klarheit schaffen und deinem Hund im Ernstfall frühzeitig helfen.
FAQ
Wie viel Wasser sollte mein Hund täglich trinken?
Wann benötigt ein Hund besonders viel Wasser?
Ist Leitungswasser für meinen Hund unbedenklich?
Mein Hund trinkt plötzlich sehr viel – was soll ich tun?
Beeinflusst Trockenfutter den Wasserbedarf meines Hundes?
Darf mein Hund aus Pfützen trinken?
Besser nicht! Pfützen können Bakterien, Parasiten oder Chemikalien enthalten. Führe immer frisches Wasser mit und trainiere deinen Hund darauf, nur aus sauberen Quellen zu trinken.
Fazit: Wasserbedarf beim Hund
Die richtige Wasserversorgung ist für die Gesundheit deines Hundes genauso wichtig wie hochwertiges Futter und ausreichend Bewegung. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der individuelle Wasserbedarf je nach Gewicht, Aktivität, Alter und Fütterung variiert – und schon kleine Abweichungen können sich spürbar auf das Wohlbefinden auswirken. Achte deshalb täglich darauf, dass dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat, beobachte sein Trinkverhalten und reagiere bei Auffälligkeiten frühzeitig.
Du hast noch Fragen zum Wasserbedarf deines Hundes oder möchtest individuelle Tipps? Schreib uns gern eine E-Mail an info@mein-tierladen.com wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
Quellen: